Kaufberatung PC-Prozessoren

Ratgeber: Die richtige Desktop-CPU

Auslaufmodelle: Core i5-700 und Core i7-800/900

Die im November 2008 vorgestellte Core-i7-900-Serie mit Nehalem-Architektur zeichnet sich durch den LGA1366-Steckplatz aus. Die Quad-Core-Prozessoren mit seriellem QuickPath-Interface kommunizieren mit der Grafikkarte und der Peripherie über den X58-Chipsatz. Der integrierte Speicher-Controller der Core-i7-900-CPUs steuert drei DDR3-1066-DIMMs an. Außerdem beherrschen die Prozessoren Hyper-Threading und bearbeiten somit bis zu acht Threads parallel.

LGA1366-CPU: Der abgebildete Core i7-920 steuert über den integrierten Speicher-Controller drei DDR3-1066-Channels an. Die Kommunikation zur Peripherie übernimmt das QuickPath-Interface.
LGA1366-CPU: Der abgebildete Core i7-920 steuert über den integrierten Speicher-Controller drei DDR3-1066-Channels an. Die Kommunikation zur Peripherie übernimmt das QuickPath-Interface.

Intels Serie Core i5-700 und Core i7-800 arbeitet ebenfalls mit der Nehalem-Architktur, verfügt aber über den Steckplatz LGA1156. Die Kommunikation zum P55-Chipsatz erfolgt über ein DMI-Inferface. Im Gegensatz zum X58-Chipsatz, der die Grafikkarte ansteuert, übernimmt die Single-Chip-Lösung P55 nur noch die Kommunikation mit der Peripherie wie USB- und SATA-Ports. Die Grafikkarte steuern die LGA1156-Prozessoren direkt über ihre integrierte PCI-Express-x16-Schnittstelle an. Das Unterscheidungsmerkmal zwischen der Core-i5-700- und Core-i7-800-Serie ist Hyper-Threading: Nur die 800er Serie unterstützt wie bereits die Core-i7-900-Modelle Hyper-Threading. Arbeiten Sie nicht mit massiv multithreaded programmierten Anwendungen, so ist der Core i5 aufgrund seines besseren Preis-/Leistungsverhältnisses der Core i7-800-Serie vorzuziehen. Generell empfehlen wir auch die LGA1156-Prozessoren gegenüber den teureren LGA1366-Modellen. Der zusätzliche Speicherkanal der Core i7-900-CPUs zeigt in der Praxis kaum Vorteile. Als Topmodelle für den Sockel LGA1366 fungiert der Hexa-Core-Prozessor Core i7-990X Extreme Edition, der mit der 32-nm-Westmere-Architektur gefertigt wird.

LGA1156-Plattform: Die CPUs der Core i5-700- und Core i7-800-Serie steuern die Grafikkarte über eine integrierte PCI-Express-Schnittstelle an. Der P55-Chipsatz besteht nur noch aus einem IC und ist für die Peripherie verantwortlich. (Quelle: Intel)
LGA1156-Plattform: Die CPUs der Core i5-700- und Core i7-800-Serie steuern die Grafikkarte über eine integrierte PCI-Express-Schnittstelle an. Der P55-Chipsatz besteht nur noch aus einem IC und ist für die Peripherie verantwortlich. (Quelle: Intel)

Alle Core i5 und Core i7 beherrschen die Turbo-Technologie - für deutlich höhere Taktfrequenzen. Lastet ein Programm beispielsweise nur einen Prozessorkern aus, so erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz um bis zu fünf "Speed Bins". Durch die von Intel definierten 133 MHz für einen Speed Bin bearbeitet beispielsweise der Core i5-750 einen Single-Thread mit 3,20 statt 2,66 GHz Grundtaktfrequenz. Bei den Core i5- und Core i7-CPUs müssen Sie immer die Grundtaktfrequenz von der maximal möglichen Frequenz im Turbo Mode unterscheiden. Findige Verkäufer könnten die Grundtaktfrequenz in Anzeigen verschweigen und nur die Turbo Frequenz angeben. Achten Sie auf die Prozessornummer beim Core i5 und Core i7 - diese gibt Aufschluss über die tatsächliche Taktfrequenz.

Die Sandy-Bridge-CPUs Core i5-2x00 und Core i7-2x00 stattet Intel mit Turbo 2.0 aus. Sandy Bridge portiert die bekannte Turbo Technologie auch auf die Grafikkerne. Turbo 2.0 wählt automatisch und abhängig vom Workload, ob die Prozessorkerne oder die Grafik beschleunigt werden soll. Turbo 2.0 geht nun auch kurzzeitig auch über das TDP-Limit hinaus, um noch schneller auf Workloads reagieren zu können. Laut Intel kann bis zu 25 Sekunden über der TDP-Grenze gearbeitet werden, bevor der Prozessor aufgrund der erhöhten Temperatur die Taktfrequenz wieder reduziert. Bis der zusätzliche Turbo-Boost wieder voll genutzt werden kann, verstreicht sicherheitshalber zirka eine Minute - zum Reduzieren der Temperatur.

Ähnlich wie bei AMDs Black Editions verfügt Intels Core i7 Extreme Edition über keinen festen Multiplier. Intel gestattet hier auch eine frei wählbare Einstellung des Turbo Mode. Zusätzlich gibt es beispielsweise mit dem Core i5-655K und Core i7-875K oder dem Core i5-2500K und Core i7-2600K Spezialversionen. Als Besonderheit verfügen die "K" Editionen ebenfalls über frei einstellbare Multiplier für die Taktfrequenz. Dies war bisher den teuren Extreme Editions vorbehalten. Ein "S" oder "T" am Ende der Prozessornummer kennzeichnet dagegen besonders stromsparend ausgelegte Modelle. Die S-Modelle ähneln sehr den normalen Varianten, besitzen aber eine geringere Grundtaktfrequenz sowie einen niedrigeren TDP-Wert. Bei den T-Modellen handelt es sich um spezielle Low-Power-Varianten, die mit 35 und 45 Watt TDP spezifiziert sind.