Günstige Quad-Core-CPUs mit Top-Performance

Test: Intel Core i5-750 & Core i7-870

Intel stellt die neuen Core i5 und Core i7 mit Codenamen Lynnfield vor. Zusammen mit günstigen P55-Mainboards sollen die Lynnfields den Core 2 Quad ablösen. Im Zusammenspiel mit Windows 7 überzeugen die neuen CPUs mit Nehalem-Architektur besonders.

Im November 2008 stellte Intel seine Core-i7-900-Serie mit Nehalem-Architektur vor. Seitdem führen die Quad-Core-Prozessoren die Performanc-Listen unangefochten an. Der einzige Haken an der Geschichte bleibt der relativ hohe Preis der CPUs und vor allem der zugehörigen LGA1366-Plattform. Quad-Core-Systeme mit einem Intel Core 2 Quad oder Phenom II X4 sind deutlich günstiger zu erwerben – natürlich auch mit weniger Performance.

Schluss damit – so Intels Devise. Jetzt gibt es die zweifelsohne schnelle Nehalem-Architektur in neuen CPUs mit günstigerer Plattform. Als Nachfolger des Core 2 Quad für LGA775-Mainboards fungieren die neuen CPU-Serien Core i5-700 und Core i7-800. Die Quad-Core-Prozessoren mit Codenamen „Lynnfield“ erhalten den ebenfalls neuen Steckplatz LGA1156. Den Prozessoren stellt Intel eine neue Plattform mit dem P55-Chipsatz zur Seite. Da weitere Funktionen wie die PCI-Express-Grafikschnittstelle in die CPU wanderten, besteht der Chipsatz nur noch aus einem IC.

Damit sinken nicht nur die Kosten, auch die Energieaufnahme der Plattform soll spürbar geringer sein als bei Core-i7-Mainboards mit QuickPath-Interface und X58-Highend-Chipsatz. Um die Gesamtkosten für ein LGA1156-System günstig zu halten, unterstützen die neuen Lynnfield-Prozessoren auch nur zwei statt drei DDR3-Speicher-Channels. Dafür steuern der Core i5-700 und Core i7-800 den Speicher mit 1333 statt mit 1066 MHz wie beim Core i7-900 (LGA1366) an.

Intels neuer Core i5-750 mit 2,66 GHz Grundtaktfrequenz ist für zirka 190 Euro erhältlich. Eine passende LGA1156-Plattform gibt es bereits ab 100 Euro. Für den günstigsten LGA1366-Prozessor Core i7 920 mit ebenfalls 2,66 GHz Grundtaktfrequenz sind immerhin 230 Euro fällig. Und das notwendige X58-Mainboard kostet mindestens 150 Euro, außerdem wird ein Speicherriegel mehr benötigt.

Zwar arbeitet der Core i5-750 mit einem Speicher-Channel weniger als der Core i7-920, allerdings mit höherem Speichertakt. Außerdem erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz bei den Lynnfield-Prozessoren deutlicher als bei den Core-i7-900-CPUs. Der Core i5-750 erlaubt mit Turbo bis zu 3,2 GHz, der Core i7-920 bringt es nur auf 2,93 GHz. Das gleiche gilt für den neuen Core i7-870. Der 2,93-GHz-Prozessor erreicht durch den Turbo Mode bis zu 3,6 GHz – soviel wie ein Core i7-975 Extreme mit Turbo.

Damit stellt sich die Frage, ob die neuen Lynnfield-Prozessoren für LGA1156-Mainboards in der Praxis sogar schneller sind als die teureren Core-i7-900-Modelle? Im TecChannel-Testlabor treten der neue Core i5-750 und Core i7-870 gegen die etablierten Quad-Core-CPUs von Intel und AMD an. Mit Windows 7 als Betriebssystem lässt sich eine deutliche Empfehlung aussprechen.