Private Cloud aufsetzen: ownCloud 9 unter Ubuntu Server 16.04 LTS installieren

Die ownCloud ist eine private Cloud, die sich am eigenen Standort vollständig unter eigner Kontrolle einsetzen lässt. Somit haben keine Dritten Zugriff auf die Daten. In diesem Workshop zeigen wir Ihnen die Installation der ownCloud 9 auf Ubuntu Server 16.04 Xenial Xerus LTS und geben Tipps zu Performance-Steigerung und Backups.
Vorkenntnisse:
Funktioniert mit: OwnCloud 9
Foto: McIek_shutterstock

01Vorbereitung und Installation von Ubuntu Server 16.04 LTS

Die aktuellste Version von Ubuntu mit Langzeitunterstützung ist Ubuntu 16.04 LTS. Natürlich wird auch Ubuntu Server 14.04 noch unterstützt und die ownCloud 9 läuft damit. Allerdings ist die ownCloud 9 für PHP 7 bereit und das führt Ubuntu Server 16.04 automatisch mit sich. Sie bekommen für Ubuntu Server 16.04 fünf Jahre lang Aktualisierungen - das Betriebssystem wird offiziell bis 2021 unterstützt. Bei einer produktiven ownCloud-Umgebung wollen Sie mit Sicherheit ein Betriebssystem einsetzen, das Sie so lange wie möglich nicht mehr ändern müssen. Aus diesem Grund würden sich auch die aktuellen Versionen von Red Hat oder SUSE eignen. Die nächste LTS-Version von Ubuntu gibt es laut Zeitplan im April 2018.

Laden Sie sich nun den Ubuntu Server herunter und installieren das Betriebssystem. Auch wenn Sie Deutsch als Sprache wählen, bekommen Sie den Hinweis, dass die gewählte Sprache nicht ganz vollständig implementiert ist. Das ist aber in Ordnung.

Während der Installation können Sie bereits angeben, dass das System als LAMP-Server betrieben werden soll. Weiterhin empfehlen wir die Installation des Pakets OpenSSH-Server. Ubuntu Server betreiben sie in der Regel "headless", also ohne Bildschirm. Mit OpenSSH erleichtern Sie sich später die System-Administration.

Wählen Sie LAMP aus, verlangt das System ebenfalls ein root-Passwort für den MySQL-Server. Weiterhin sollte der Host-Rechner mit dem Internet verbunden sein. Ist die Installation durchgeführt, aktualisieren Sie das System online. Melden Sie sich dafür auf dem System an und führen die für Debian-basierte Systeme übliche Routine aus:

sudo apt updatesudo apt upgrade

Dem Ubuntu Server wurde via DHCP eine IP-Adresse zugewiesen. Das ist für einen Server nicht ganz optimal. Eine feste IP-Adresse eignet sich an dieser Stelle wesentlich besser. Entweder erledigen Sie das über den DHCP-Server oder vergeben eine fixe IP-Adresse im Betriebssystem selbst. Editieren Sie dazu die Datei /etc/network/interfaces. Dort finden Sie zum Beispiel eine Sektion für die primäre Netzwerkkarte, die in unserem Fall enp0s3 ist. Wir haben die Sektion wie folgt geändert:

auto enp0s3iface enp0s3 inet staticaddress 192.168.100.80gateway 192.168.100.3netmask 255.255.255.0dns-nameservers 208.67.222.222, 208.67.220.220

Diese Werte passen Sie natürlich so an, dass sie entsprechend in Ihre Netzwerkumgebung passen. In unserem Beispiel hört der Server nun auf die IP-Adresse 192.168.100.80.

Konfigurieren Sie die IP-Adresse manuell, verlieren Sie allerdings die DNS-Auflösung für das System. Für die DNS-Server ist die letzte Zeile in unserem obigen Beispiel zuständig. Tragen Sie dort gültige DNS-Server getrennt mit einem Leerzeichen ein. Wir haben die Adressen von OpenDNS verwendet.

Die Google-DNS-Server würden 8.8.8.8 und 8.8.4.4 lauten. Diese setzt man ebenfalls gerne ein. Möglicherweise haben Sie auch einen eigenen DNS-Server im Einsatz und würden entsprechend diese Adresse verwenden. An dieser Stelle starten Sie am besten den Server neu. Danach hat er die gewünschte IP-Adresse.