Gemeinsam gegen IT-Fachkräftemangel

Module vermitteln Wissen

Die Ausbildung orientiert sich eng am Bedarf der Allianz. Dazu gehört das Versicherungsfachwissen, das die Bayerische Versicherungsbank (BVB) in zeitlichen Abschnitten von vier bis acht Wochen unterrichtet. Dem folgen die notwendigen Blöcke in den Berufsschulen.

Im hauseigenen Schulungszentrum wird IT-Wissen vermittelt. Dazu gehört neben Grundkenntnissen in Informatik sowie im PC-Bereich auch Großrechner-Know-how. Darüber hinaus lernen die Azubis auch das Programmieren von Anwendungen und den professionellen Umgang mit Datenbanken.

"Natürlich spielt bei der IT-Grundausbildung auch das Internet eine Rolle, weshalb auch HTML-Programmierung auf dem Lehrplan steht", so Gabriele Bieringer. Gegen Ende der Ausbildung steigen die Kursteilnehmer dann auch noch in das Client/Server-Computing sowie die objektorientierte Programmierung ein. "Die breit gefächerte Wissensvermittlung aus allen Bereichen der IT ist notwendig, weil die Leute nach bestandener Prüfung in der Anwendungsprogrammierung arbeiten sollen", erklärt Frau Bieringer. "Nur wenn sie sowohl in der Versicherungs- als auch in der IT-Welt sattelfest sind, werden die Ergebnisse ihrer Arbeit den Anforderungen des Konzerns entsprechen, weshalb die Messlatte für diese Ausbildung sehr hoch liegt."

Abgerundet wird der Ausbildungsgang durch weitere Schulungen, denn bei der Allianz legt man auch Wert auf so genannte "Soft Skills". Dazu gehören Themen wie "Lernen lernen", "Präsentieren" sowie "Grundlagen der Kommunikation" oder "Teamentwicklung" und "Projektmanagement".

Wer im Laufe der Ausbildung feststellt, dass ihm der Weg zur Doppelqualifikation zu steinig ist und die IT-Welt nicht die seine oder ihre ist, wird nicht weiter in die Rolle gepresst, sondern hat die Chance, nur den Beruf des Versicherungskaufmanns zu erlernen und mit der IHK-Prüfung abzuschließen. "Diese Möglichkeit sehen wir als großen Vorteil der Doppelausbildung, denn häufig wissen die Bewerber anfangs noch gar nicht, wo und was sie eigentlich arbeiten wollen", berichtet Gabriele Bieringer.

Trotz des interessanten Ausbildungsspektrums ist die Nachfrage nach der Doppelausbildung noch nicht so groß, wie man es sich bei der Allianz wünscht. "Viele Bewerber bringen die Allianz nur mit Versicherungen in Verbindung und wissen nicht, dass dahinter mittlerweile auch ein großer IT-Konzern steckt, der reizvolle Aufgaben zu bieten hat", schildert Gabriele Bieringer die Situation. Das liegt ihrer Ansicht daran, dass dieses Berufsbild noch nicht so bekannt ist und vielen potenziellen Bewerbern nicht klar ist, welche attraktiven Aufgaben sich aus der Doppelqualifizierung ergeben können. (wk)