SCSI-Grundlagen

SCSI-Technologie

Technisch gesehen ist SCSI ein paralleler Bus, an dem die Teilnehmer über Kabel angeschlossen sind. Bei vielen anderen parallelen Bussystemen (zum Beispiel VME, CPCI und so weiter) werden die Busteilnehmer über eine feste Rückwandplatine (backplane) verbunden. Die Tatsache, dass es sich bei SCSI um einen Bus handelt, bedingt, dass beide Enden terminiert sein müssen.

Die Bezeichnung SCSI ist dabei heute an zwei Stellen falsch. Der Bus wird zum einen nicht mehr nur an Kleincomputern verwendet. Zum anderen ist SCSI keine klassische Schnittstelle (Interface) oder Punkt-zu-Punkt-Verbindung, wie der Druckerport am PC. SCSI ist ein Bus, der auch für Multiprozessorbetrieb ausgelegt ist. Da Kabel als physikalische Übertragungsmedien zum Einsatz kommen, kann SCSI auch zur Rechnerkopplung dienen. Erstaunlicherweise wird dies aber nur selten genutzt.

Am Bus gibt es einen oder mehrere Initiatoren, die eine Bustransaktion beginnen (initiieren), und ein oder mehrere Targets (Ziel einer Aktion), die die Aktion durchführen. In anderen Systemen sind die Bezeichnungen Master für Initiator und Slave für Target üblich. Die Bezeichnungen für SCSI wurden aber bewusst anders gewählt, da es erhebliche Unterschiede zu herkömmlichen Systemen gibt.

So kann ein Target aus mehreren so genannten LUNs (Logical Unit Number) bestehen. Dies ist in etwa vergleichbar mit der Unterscheidung zwischen Gerät und Partition bei einer Festplatte. Eine Datenübertragung geschieht also eigentlich zwischen einem Initiator und einer LUN als Endpunkt in einem bestimmten Target. Oft wird aber keine bestimmte LUN adressiert, sondern auf Grund der automatischen Voreinstellung stets mit LUN 0 gearbeitet.

Das SCSI-Komitee bemüht sich sehr, den SCSI-Bus frei von Hardware-Abhängigkeiten zu halten. So ist zum Beispiel die Aufteilung der Speicherkapazität bei Festplatten völlig unabhängig von Köpfen, Spuren, Sektoren und Zylindern. Es gibt nur eine logische Speichergröße. Wie sich diese zusammensetzt, ist nicht durch SCSI definiert.