SCSI-Grundlagen

SCSI-Bus und Signale

Während die maximale Anzahl von Busteilnehmern bei Narrow SCSI auf acht begrenzt ist, können an Wide SCSI 16 Geräte, entsprechend der Anzahl der Datenleitungen (Busbreite), angeschlossen werden. Die Gesamtanzahl von Targets und Initiatoren ist beliebig, sofern mindestens ein Initiator und ein Target vorhanden sind und die Gesamtzahl nicht höher ist als die Anzahl der Datenleitungen.

Ein Initiator kann vorübergehend auch die Rolle eines Target annehmen. Auf diese Weise können Initiatoren direkt Daten miteinander austauschen. Auch kann jeder Initiator zum Master werden (Peer-to-Peer-Funktion).

Im Prinzip ist SCSI ein einfaches, logisches Bussystem (Software-Bus), für das in der ersten Version (SCSI-1) ein paralleler elektrischer Bus für den Transfer von Befehlen, Daten und Statusmeldungen mitspezifiziert wurde. Häufig wird aber nur die elektrische Schnittstelle als SCSI angesehen, doch ist diese, wie die Kabel, nur Mittel zum Zweck.

In SCSI-2 gibt es mehrere Arten von paralleler Übertragung. In SCSI-3 werden auch serielle Übertragungsstrecken wie Fibre Channel, FireWire, InfiniBand und SAS definiert. SCSI besteht also aus zwei Teilen: dem Kabelbus und dem Software-Protokoll. Es gibt neun Steuer- und neun beziehungsweise 18 Datenleitungen. Im Buskabel werden alle Signale zweiadrig geführt, da über die relativ langen Kabelstrecken für jedes Signal eine eigene Rückleitung (Masse) erforderlich ist. Damit ist eine gute Signalqualität garantiert.

Die Signalnamen sind so gewählt, dass sie die aktivierte Funktion oder den Wert EINS (1) bezeichnen. Bei der unsymmetrischen Übertragung (single-ended) ist die logische Funktion aktiviert (WAHR), wenn das dazugehörige Signal im Zustand EINS (1) ist. Entsprechend gilt für eine nicht aktivierte, logische Funktion (FALSCH) das Signal NULL (0). Elektrisch entspricht dies einem hohen positiven Pegel (+2 Volt oder höher) auf der Leitung.

Bei symmetrischer Schnittstelle (differential HVD oder LVD) ist WAHR beziehungsweise EINS (1) mit einem +Signal positiver als das dazugehörige -Signal definiert. Entsprechend gilt für FALSCH beziehungsweise NULL (0), wenn ein +Signal negativer ist als das -Signal.