Zwischen Hype und Realität

Komplette Produktlinie bis Ende 1997

"Switch und Adapter im Paket" ist auch die Devise von Sun Microsoft. Die Karte ist für den SBus ausgelegt und hat einen Glasfaser-Anschluß. Der "Sunswitch" bietet zwei GE-Ports und acht 10/100-Anschlüsse. Den Prototypen einer Gigabit-Ethernet-Adapterkarte hat auch Adaptec mit der "ANA-69100" vorgestellt. Die Single-Port-Karte hat einen Pufferspeicher von 64 KByte und unterstützt 64-Bit-Datenpfade. Der Adapter arbeitet im Halb- wie im Vollduplex-Betrieb; er wird mit Treibern für Windows NT, Netware, SCO Unix und OS/2 ausgeliefert, außerdem mit Adaptecs "Duralink"-Software für redundante, fehlertolerante Verbindungen. Musterstücke der Karte sind ab dem Spätsommer erhältlich.

Mit Intel und Cisco haben sich zwei feste Größen der Netzszene zusammengetan, um GE-Produkte zu entwickeln. Intel nutzt als Lizenznehmer Technik von Cisco, um Adapterkarten für Server zu entwickeln. Erste Produkte sollen noch in diesem Jahr herauskommen. Cisco selbst fährt zweigleisig: Als Upgrade-Technik auf dem Weg zu GE propagiert die Firma ihren "Etherchannel". Dieses Verfahren erlaubt es, mehrere 100-MBit/s-Kanäle in Schritten von jeweils 200 MBit/s zu kombinieren (Bandwidth Aggregation), um Switches, Router oder Server miteinander zu verbinden. Weiter Features sind Lasttrennung und Fehlertoleranz. Die Ports werden mit Hilfe des "Port Aggregation Protocol" (PAgP) eingerichtet und konfiguriert. Die LAN-Switches der Reihe "Catalyst 5000" und die "Cisco 7500"-Router verfügen seit der zweiten Jahreshälfte über "Fast Etherchannel"-Funktionen.

Zusätzlich hat Cisco mit Granite Systems ein Unternehmen gekauft, das sich auf die Entwicklung von GE-Produkten spezialisiert hat. Ebenso verfuhr Bay Networks. Die Firma übernahm Rapid City Communications, einen Hersteller von Routing-Switches mit Sitz in Mountain View (Kalifornien), der Mitte vergangenen Jahres gegründet wurde. Bay wird die Systeme der Reihe "First" in sein Programm übernehmen. Als erstes Gerät soll gegen Ende des Jahres der Routing-Switch "F1200" auf den Markt kommen. Sein Chassis bietet Platz für acht Module mit insgesamt zwölf GE-Ports. Statt dessen läßt sich das Gerät mit bis zu 96 10/100-Autosensing-Anschlüssen bestücken oder mit 48 100Base-FX-Ports. Als Managementsystem kommt "Optivity" von Bay Networks zum Einsatz.

Noch ein Hinweis: In der kommenden Ausgabe werden wir erste Netzwerktestsysteme für Gigabit-Ethernet vorstellen.