Zwischen Hype und Realität

Update durch Software-Download

Es lassen sich bis zu vier Switches stapeln; in dieser Konfiguration stehen 38 Ports für 10/100 MBit/s sowie bis zu vier GE-Anschlüsse zur Verfügung. Ein System alleine hat zehn Switching-Ports sowie einen 1000Base-SX-Anschluß. Modifikationen des GE-Standards lassen sich per Software-Download in den Switch-Core integrieren. Ein Novaswitch 10000gx mit zehn Fast-Ethernet-Ports und einem Gigalink-Anschluß wird für rund 8000 Dollar angeboten.

Etwa 3000 Dollar teurer ist der "Gigastar 3000" von Gigalabs. Dieser Backbone-Switch ist mit bis zu acht Vollduplex-GE-Ports bestückt. Die Switching-Fabric verarbeitet maximal 18 GBit/s. Der Gigastar ist kompatibel zu Gigalabs proprietärer I/O-Switching-Technik "Gigapipe". Damit ist das System in der Lage, direkt das I/O-Subsystem des Servers, also den PCI- oder SBus, in den Switch hinein "auszudehnen". So ist eine Umsetzung in Netzwerkprotokolle wie ATM, FDDI oder Ethernet nicht erforderlich. Mit diesem Kniff sind Datenraten von bis zu 2 GBit/s möglich. Als Ergänzung bietet Gigalabs Gigabit-Ethernet-Adapterkarten an. Der Switch, mit zwei GE-Interfaces, kostet etwa 11.000 Dollar; eine Adapterkarte ist für rund 3500 Dollar zuhaben.

Bereits etwas länger im Geschäft mit Switches als die "Gigabit-Start-ups" sind Plaintree, NBase und Packet Engines. Wie andere Hersteller hat das amerikanisch-kanadische Unternehmen Plaintree ein vorhandenes System um Gigabit-Ethernet-Funktionen erweitert. Der Backbone-Switch "Waveswitch 9200" ist für bis zu 16 Vollduplex-Datenströme mit 1 GBit/s ausgelegt. Das Chassis bietet Platz für bis zu acht I/O-Module der Reihe "Gigamodule". Anstelle der GE-Komponenten kann der Anwender auch 64 FDDI-SAS-Ports oder bis zu 128 Fast-Ethernet-Anschlüsse integrieren. In dieser Konfiguration erreichte das System in einem Test der Tolly Group eine Forwarding-Rate von 19 Millionen Paketen pro Sekunde - ein Spitzenwert bei LAN-Switches. Die Basis des Waveswitch bilden vier ASCIS, die Plaintree selbst entwickelte. Dies verschaffte dem Unternehmen nach eigenen Angaben einen Zeitvorsprung im Vergleich zu Mitbewerbern.

Mit dem "Megaswitch II" geht NBase in das Rennen um Marktanteile bei Gigabit-Ethernet. Für das System ist ein GE-Uplink-Modul (NH 2002GE) für Vollduplex-Verbindungen erhältlich. Neu ist der "Gigaframe"-Switch - ein GE-System, das für die hauseigene Layer-3-Switching-Technik namens "DirectIP" ausgelegt ist. Dieses IP-Switching-Verfahren unterstützt das DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) und ermöglicht so die automatische Konfiguration von "geswitchten" IP-Netzen. Der Gigaframe hat wahlweise bis zu 12 GE-Ports für jeweils 2 GBit/s oder 48 Fast-Ethernet-Anschlüsse (100Base-X). In seiner Funktion als DirectIP-Switch kann das System bis zu fünf Millionen IP-Pakete routen. Der Switch kostet in der 4-Port-Version für Multimode-Lichtwellenleiter rund 10.000 Dollar.

Mit einem 14-Port-Vollduplex-Repeater namens "FDR12 Model 1000" und einer 64-PCI-Adatperkarte ist Packet Engines ins Rennen gegangen. Beide Produkte bietet das Unternehmen, das 1994 gegründet wurde, als "Starterkit" für 19.000 Dollar an. Neben dem FDR enthält es sechs Adapter. Zwölf Ports des Repeaters sind für GE ausgelegt; einer mit erweitertem Pufferspeicher ist für den Anschluß an Gigabit-Ethernet-Switches reserviert.

Gigabit-Ethernet ist selbstverständlich nicht nur eine Domäne der "Newcomern" in der Netzwerkbranche. Digital Equipment beispielsweise kündigte GE-Module für die Backbone-Switches der Reihe "Gigaswitch" und "Multiswitch 900" an; außerdem wird das Unternehmen Adapterkarten anbieten. Der Gigaswitch hat einen Durchsatz von 20 GBit/s und ist in Versionen für IP, FDDI und ATM zu haben. Für dem Einsatz als "Edge Switch" (am Rande des Netzes) ergänzt Digital seine Produktlinie "Multiswitch" um den "VNswitch 900GV". Dieses Modul hat Uplinks zu GE-Backbone-Switches wie dem Gigaswitch. Als Ergänzung dienen die "Etherworks/1000"-Adapterkarten. Sie unterstützen unter anderem Unix, Windows NT sowie OpenVMS. Die Switches werden voraussichtlich Ende des Jahres auf den Markt kommen.

Eine ähnliche Strategie wie Digital verfolgt Cabletron: Das Modul "Smartswitch" macht die Enterprise-Switches "MAC Plus 6" und "MMAC Plus" für GE tauglich. Es ist mit zwei Ports bestückt und erzielt eine Forwarding-Rate von 750.000 Paketen pro Sekunde. An jedem Port stehen Funktionen wie Virtuelles Routing, RMON und Schutz vor Broadcast-Stürmen zu Verfügung. Mit Hilfe von Multimode-Glasfaserkabel lassen sich Distanzen bis 500 Meter überbrücken.

Das ehrgeizige Ziel, bis Ende des Jahres eine komplette GE-Produktlinie auf den Markt zu bringen, hat sich 3Com gesteckt. Es ist vorgesehen, Änderungen des Standards - wie bei den Mitbewerbern auch - über Software-Upgrades zu implementieren. Noch in diesem Quartal sollen der stapelbare Switch "Superstack II 9000SX" mit acht Ports (20.000 Dollar) und ein GE-Modul für die Reihe "Superstack II 3000" (3000 Dollar) herauskommen. Für die vorhandenen Systeme des Typs "Corebuilder 7000" und "Corebuilder 5000" sind ebenfalls Gigabit-Ethernet-Module in Arbeit. Sie werden etwa 180.000 beziehungsweise 5000 Dollar kosten. Für den Einsatz in Servern sind fehlertolerante Adapter der Reihe "Etherlink PCI" gedacht.