X3D-Standard: 3D im Internet

Erweiterbarkeit

X3D lässt sich nahezu unbegrenzt erweitern. Um den Kern X3D-1, der nur die notwendigsten Spezifikationen enthält, werden weitere Profile angelegt, die auf die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Anwender eingehen. So wird etwa ein Biologe ganz andere Anforderungen an eine dreidimensionale Darstellung haben als ein Geograph.

Die Erweiterbarkeit von X3D hat in der Praxis Auswirkungen in zwei Richtungen. Zum einen muss für die Codierung eines X3D-Browsers nicht die komplette Spezifikation berücksichtigt werden. Das heißt: Für spezielle X3D-Anwendungen kann man auch spezielle Browser konzipieren, die in Größe und Laufzeitverhalten für den entsprechenden Anwendungsfall optimiert sind.

Zum anderen sind die Hauptkomponenten jederzeit durch beliebige Module zu ergänzen. Erweiterungen liegen a priori in der Zielsetzung der Spezifikation und sind nicht wie bei VRML97 proprietär. Neue Anwendungen lassen sich damit in die X3D-Spezifikation aufnehmen, ohne mit den bereits existierenden Modulen in Konflikt zu geraten.

Solche Erweiterungen werden seit einiger Zeit von den Arbeitsgruppen des Web3D-Konsortiums spezifiziert. Eine bereits zu VRML erstellte Erweiterung ist beispielsweise GeoVRML. Hier definiert die GeoVRML Working Group neue Knoten, die speziell auf Geodaten-Visualisierung zugeschnitten sind. Die Humanoid Animation Working Group beschäftigt sich mit der Darstellung virtueller Personen. Sie spezifiziert sowohl die Erscheinung als auch die Animation der Figuren von einfachen Bewegungen bis hin zum lippensynchronen Sprechen.