Workshop: VMWare ESX-Server

Virtuelle Maschinen anlegen und konfigurieren

Mit dem Button „Add Virtual Machine“ führt Sie die Software mit einer Art Wizard unkompliziert zum Ziel. Zuerst wählen Sie das Gast-System sowie Name und Ort der Konfigurations-Datei (*.vmx) aus. Danach weisen Sie der virtuellen Instanz Prozessoranzahl und Arbeitsspeicher zu.

Im nächsten Schritt kreieren Sie eine neue virtuelle Festplatte oder Sie benutzen eine bereits vorhandene, die anderweitig nicht mehr in Benutzung ist. Bei der Wahl einer neuen Festplatte entscheiden Sie, auf welchem physikalischen Device diese wie groß und mit welcher SCSI-ID angelegt werden soll. Weiterhin haben Sie vier Modi, die sich der Harddisk zuweisen lassen.

Optionen der virtuellen Festplatten

Modus

Auswirkung

Persistent

Änderungen werden direkt und permanent geschrieben

Nonpersistent

Änderungen bleiben nur bis zum Ausschalten der Instanz bestehen

Append

Das System schreibt die Änderungen nach einem Power-Off in ein „redo log“.

Undoable

Hier können Sie die Änderungen nach Ihrem Gutdünken behandeln. Sie haben sozusagen die Wahl zwischen: speichern, nicht speichern oder anhängen und in das „redo log“ schreiben.

Nach diesen Schritten legt der ESX-Server eine neue Instanz an und Sie können die Einstellung verfeinern. Wir haben festgestellt, dass die meisten Linux-Systeme mit dem Default-SCSI-Controller vmxbuslogic nicht zusammenarbeiten.

Sollten Sie ein Linux-System aufsetzen wollen, empfehlen wir Ihnen diesen auf vmxlsilogic umzustellen.

Haben Sie einen virtuellen Switch angelegt, können Sie entscheiden ob die virtuelle Maschine sich dort oder im gleichen Netz wie die Service Console befinden soll. Sie haben die Möglichkeit, neue Hardware-Komponenten hinzuzufügen oder zu entfernen. Als DVD/CD-ROM-Laufwerk dürfen Sie entweder ein physikalisches Gerät oder eine ISO-Datei verwenden. Das gilt auch für das Disketten-Laufwerk. Das ist zum Beispiel wichtig bei der Installation von Windows. Sie brauchen dafür einen Third-Party-Treiber, da Windows den virtuellen SCSI-Controller nicht erkennt. Dieses Floppy-Image bekommen Sie hier.

Eine genaue Beschreibung, wie das Einbinden des SCSI-Treibers funktioniert, stellt VMWare hier zur Verfügung.

Hardware-Komponenten, die das Gast-System nicht zwingend zum Starten braucht, lassen sich über die Option „Connect at Power On“ abschalten. Bei Bedarf können Sie diese Devices „on demand“ zuschalten.

In den Options lassen sich nachträglich Name und Logging konfigurieren. Weiterhin dürfen Sie bestimmen, was mit der Virtual Machine bei einem Start des Gesamtsystems geschieht: soll das Gast-System sofort starten oder erst auf Ihre Anweisung.

Ein sehr interessantes Feature finden Sie hinter der Schaltfläche Network. VMWare hat hier einen „Traffic Shaper“ implementiert. Damit lässt sich die durchschnittliche und maximale Netzwerklast der virtuellen Instanz reglementieren.

Nicht minder interessant ist die „Scheduling Affinity“-Option unter „CPU“. Sie können die Instanz auf bestimmte Prozessoren festnageln, vom Hyper-Threading ausnehmen und den allgemeinen Resourcen-Bedarf einschränken. Der Sinn davon ist leichter in einem Beispiel-Szenario erklärt:

Sie haben einen ESX-Server mit vier physikalischen Prozessoren. Hier laufen als Produktivsysteme ein DHCP-, Anmelde- und Proxy-Server sowie eine Firewall in drei verschiedenen Instanzen. Weiterhin befinden sich zwei Test-Systeme auf dem Rechner. Da Produktiv-Systeme höher zu bewerten sind als Testumgebungen, weisen Sie diesen drei Prozessoren zu. Den Testsystemen stellen Sie Prozessor Nummer vier zur Verfügung und verbieten diesen gleichzeitig eine Benutzung der ersten drei CPUs. Somit verbrauchen die Testumgebungen keine Ressourcen, die wichtige Systeme verlangsamen könnten.