Server-Konsolidierung

Virtualisierung - Ratgeber für die Migration von Servern

Vorbereitungen

Aus Unternehmenssicht heißt die Vorgabe schlicht: „Die zu migrierende Applikation inklusive Betriebssystem soll sich in der virtuellen Umgebung unverändert verhalten.“

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es nur wenige Probleme beim Betrieb innerhalb einer VM gibt. Die Hardwarearchitektur des Betriebssystems muss die gleiche auf dem Wirt und innerhalb der VM sein. Unterschiedliche HW-Architekturen sind nur mittels Emulation (QEmu) möglich. Je nach Produkt gilt es Einschränkungen zu berücksichtigen. OpenVZ nutzt den gleichen Kernel, somit können pro VE keine unterschiedlichen Kernelmodule genutzt werden.

Bei der Konfiguration einer virtuellen Maschine definiert man grundlegende Größen für Ressourcen wie:

  • Prozessorleistung beziehungsweise -zuteilung zur VM

  • Hauptspeichernutzung (RAM)

  • Art und Größe der Festplatten (SCSI/ IDE / SATA)

  • Optische Laufwerke

  • I/O-Schnittstellen

  • Netzwerk

Ist eine VM inklusive Betriebssystem und Applikationen einmal eingerichtet, so liegen diese Daten auf dem Wirtssystem, beispielsweise dem ESX-Host. Der Vorteil dabei ist nun, dass man diese VM jederzeit kopieren beziehungsweise klonen kann und so innerhalb kurzer Zeit ein identisches Umfeld zur Verfügung hat. Damit lassen sich beispielsweise Tests für Applikations-Updates durchführen.

Hat man die Festplatte so eingerichtet, dass die Änderungen darauf nicht persistent sind, startet die VM immer mit den identischen Daten darauf – ideal also für einen Kiosk-Modus oder im Internet-Café.

Im anderen Fall behält die Disk ihre Daten, und es besteht die Möglichkeit, einen konsistenten Datenbestand (Snapshot) davon zu erstellen und jederzeit zu rekonstruieren. Dies ist ein hilfreiches Verfahren, falls zum Beispiel ein SW-Update fehlschlägt.

Da alle VM auf dem Wirtssystem ebenfalls von dessen Ausfall betroffen wären, sollte man ein zweites System aufbauen und die Daten der VM allen Wirtssystemen zur Verfügung stellen, das heißt als Kopie oder über ein SAN. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass die VM zwischen den Wirtssystemen verschoben werden können.

Dabei wird die VM kurz „eingefroren“, und alle notwendigen Daten werden auf das andere System transferiert. Anschließend wird die VM wieder aktiviert, und eventuelle Anpassungen werden durchgeführt – in Analogie, wie es im Modus „Hibernate“ beziehungsweise Suspend-to-Disk erfolgt.