Urheberrechtsabgabe – die neue Abzocke?

Einkaufen im Ausland – nur in Einzelfällen möglich

Die Angst der Druckindustrie, die Kunden könnten ins Ausland abwandern, muss kritisch betrachtet werden. Der Einkauf von elektronischen Geräten und PC-Hardware außerhalb Deutschlands ist mit vielen Hürden versehen.

Zwar gibt es etwa in Großbritannien keine Geräteabgabe. Doch der Versand von Elektronikartikeln, PCs, Hardware und Fotoprodukten von Amazon UK nach Deutschland ist beispielsweise nicht möglich. Andere Shops liefern zwar nach Deutschland. Doch neben den langen Lieferzeiten von drei bis sechs Wochen muss der Kunde hohe Versandkosten in Höhe von bis zu 20 Euro in Kauf nehmen.

Oft ist eine Kreditkarte Voraussetzung, um in einem Onlineshop außerhalb Deutschlands bezahlen zu können. Bei Problemen mit den Geräten ist es schwieriger und durch die Versandkosten oft teuer, an Serviceleistungen oder Ersatzteile heranzukommen. Zudem fordern die Verkäufer eine Problembeschreibung in der jeweiligen Landessprache. Und schließlich ist die Gewährleistungsfrist in vielen Ländern kürzer als die in Deutschland üblichen 24 Monate.

Doch selbst wenn keine Gewährleistungsprobleme auftreten: Einige Geräte entsprechen nicht den in Deutschland beworbenen Produkten. Etwa bei Monitoren und Notebooks werden je nach landestypischer Präferenz TFTs mit anderer Farbtemperatur oder Oberflächenbeschichtung verbaut. Weitere Probleme treten etwa beim Stromanschluss, dem Telekommunikations-Interface und der Videoausgabe auf.

Der Kunde muss bei Einkauf im Ausland also genau nachsehen, welche Kosten auf ihn zukommen und mit welchen Einschränkungen er rechnen muss. Er kann so zwar durchaus Schnäppchen erwerben. Für ein Abwandern breiter Käuferschichten ist diese Möglichkeit aber zu kompliziert und mit zu vielen Hürden versehen.