Urheberrechtsabgabe – die neue Abzocke?

Meinungen der Verbände

Der interessierte Journalist, der die Teuerland-Aktion der Hersteller im Berliner Sonycenter am Potsdamer Platz besuchte, musste zunächst an einer Gegendemo des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) vorbei. Von den angesagten 200 Teilnehmern dieser Demo war zwar nur ein halbes Dutzend vor Ort. Doch die handgefertigten Transparente und ein Drehorgelspieler sorgten für die richtige Stimmung – und eine unfreiwillige Komik.

Nicole von Stockert, beim DJV zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, sieht im derzeitigen Gesetzesentwurf eine Benachteiligung der Urheber. Bei einer Geräteabgabe von maximal fünf Prozent des Kaufpreises würden die Einnahmen der VG Wort sinken. Obwohl laut dem Vorschlag neue Geräte in die Urheberrechtsabgabe aufgenommen werden, gingen damit die Vergütungen für die Journalisten zurück. Hier seien daher deutliche Korrekturen gefordert.

Geringer Anteil: Nur die wenigsten Ausdrucke betreffen eventuell urheberrechtlich relevantes Material. (Quelle: SOKO)
Geringer Anteil: Nur die wenigsten Ausdrucke betreffen eventuell urheberrechtlich relevantes Material. (Quelle: SOKO)

Auch das „Aktionsbündnis Kopiervergütung“ machte gegen eine zu niedrige Abgabe Front. Es spricht von einer „gesetzgeberischen Schieflage“ warnt vor einem „Ausverkauf der Kreativen“. Ohne Not würde der Gesetzgeber dem Druck der Geräteindustrie nachgeben und den Interessen der Urheber schaden.