Urheberrechtsabgabe – die neue Abzocke?

DRM als Allheilmittel

Henning Ohlsen, Geschäftsführer der Epson Deutschland GmbH, verurteilte auf der Teuerland-Aktion die überzogenen Forderungen der VG Wort und sieht in Zukunft eine drastische Verteuerung der Hardware kommen. Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes BITKOM, argumentierte, dass in anderen Ländern wie etwa Großbritannien gar keine Abgabenpflicht bestehe. Journalisten und Autoren sollen zwar weiter Zuschüsse aus einer Urheberabgabe erhalten, doch mehr zahlen wolle die Industrie nicht.

Bernd Bischof, President & CEO von Fujitsu Siemens, setzt auf eine technische Lösung. Er möchte, dass Deutschland Vorreiter in Sachen „benutzerfreundlicher DRM-Systeme“ wird. Der harte Wettbewerbskampf und die offenen Grenzen in der EU ließen keine Preisunterschiede zu. Dem Abwandern der Kunden ins Ausland soll durch eine verbindliche DRM-Lösung vorgebeugt werden.

Allerdings gibt es bei den DRM-Ansätzen keine klare Linie seitens der Industrie. Und auch die Verwertungsgesellschaften schießen quer. So will etwa die VG Wort Webseiten mit einem eigenen Identifizierungscode versehen und so Seitenabrufe im Internet erfassen. Je nach Traffic würden dann auch Internet-Journalisten an den Einnahmen der VG Wort beteiligt.

Denn bislang gehen die Online-Redakteure leer aus, obwohl ihre Werke sehr häufig ausgedruckt und damit vervielfältigt werden. Die VG Wort konnte sich noch nicht zu einer geeigneten Abrechungsmethode für Online-Inhalte durchringen. Diese Schwachstelle im System nutzen die Druckerhersteller wiederum aus, um gegen die Urheberrechtsabgabe für Drucker generell zu argumentieren.