Urheberrechtsabgabe – die neue Abzocke?

Aktion Teuerland – Aufstand der Druckindustrie

Im Januar 2007 versammelten führende Anbieter der Druckindustrie Journalisten und Pressevertreter in Berlin. Umrahmt von Medienrummel und aktionistischen Plakaten präsentierten sie ihre Argumente gegen die geplanten Veränderungen der Urheberrechtsabgabe. So befürchtet die Druckindustrie Einnahmenverluste in Millionenhöhe. Durch die massiven Preissteigerungen der Hardware von 11 Prozent bei PC und bis zu 140 Prozent bei Druckern und Multifunktionsgeräten würden viele Kunden ins Ausland abwandern. Bei einer Umsatzverlagerung von zehn Prozent gehen laut den deutschen Herstellern Gewinne in Höhe von mehr als vier Milliarden Euro und Tausende von Arbeitsplätzen verloren.

Orakel: Die Hersteller sorgen durch hohe prognostizierte Preissteigerungen für eine Protestwelle bei den Verbrauchern und wollen so die Politiker zum Einlenken zwingen. (Quelle: Teuerland)
Orakel: Die Hersteller sorgen durch hohe prognostizierte Preissteigerungen für eine Protestwelle bei den Verbrauchern und wollen so die Politiker zum Einlenken zwingen. (Quelle: Teuerland)

Zwar sehen auch die Vertreter der Druckindustrie die derzeitigen Abführungen der Urheberrechtsabgaben als veraltet an. In der heutigen Zeit könne man nicht mehr auf Verfahren setzen, die vor 20 Jahren entwickelt wurden. Doch pauschale Abgaben auf Geräte schützen ihrer Meinung nach das geistige Eigentum auch nicht. Die Aufgabe einer gerechten Verteilung der Einnahmen soll ihrer Meinung nach in Zukunft durch ein digitales Rechtemanagement (DRM) erfolgen. Deutschland soll hier Vorreiter werden. Übergangsweise schlagen die Druckerhersteller eine Abgabe von fünf Prozent des Gerätepreises vor.