UMTS wird zum Hindernislauf

Gelassenheit bei Vodafone

Europas Marktführer Vodafone kann da die Entwicklung weit gelassener betrachten. Bei einer Marktkapitalisierung von deutlich mehr als 130 Milliarden Euro und nur rund 12,5 Milliarden Euro Schulden hat der Konzern ein beruhigendes Polster, um die mageren Jahre zu überstehen. Der Betreiber gibt sich denn auch zuversichtlich. Man werde im Herbst starten, sagte Deutschlandchef Jürgen von Kuczkowski im Januar. "Wir liegen grundsätzlich im Plan", bestätigt D2-Pressesprecher Christian Schwolow diese Aussage.

aus noch realistisch."

Vodafone habe alle Hausaufgaben gemacht. Voraussetzung für den Start sei, dass entsprechende Endgeräte vorhanden sind. Dies ist allerdings fraglich. Laut Ingolf Ruge, Aufsichtsratsmitglied beim Chiphersteller Infineon, werden leistungsfähige UMTS-Handys erst in zwei bis drei Jahren verfügbar sein. Den Kosten von rund fünf Milliarden Euro pro Netzbetreiber für den Netzaufbau stünden dann mangels Endgeräten keine nennenswerten Einnahmen gegenüber. Schwolow mag das so nicht sehen: "UMTS ist ja keine isolierte Veranstaltung. Dem Kunden ist es letztendlich egal, welches Netz er nutzt." Innovative Anwendungen wie ortsbezogene Dienste, Down-load-Spiele oder Multimedia-Messaging seien mit den bestehenden Netzen auch schon möglich und würden für den notwendigen Umsatz sorgen.