UMTS: Dienste, Preise und Prognosen

Investitionen in die Netz-Infrastruktur

Die Netzbetreiber arbeiten mit Hochdruck am Ausbau einer flächendeckenden Infrastruktur sowie an verschiedenen Projekten im Umfeld von UMTS. T-Mobil hat in Düsseldorf einen UMTS-Feldversuch, der auf der CDMA-Modulationstechnik basiert, erfolgreich durchgeführt. Auch D2 Mannesmann testet zusammen mit Ericsson bereits seit knapp einem Jahr die neue Mobilfunkgeneration. Dabei übertragen die Techniker von einem fest installierten Testlabor aus Bilder und Töne in ein fahrendes UMTS-Mobil. Die Insassen des Kleinbusses könnten auch während der Fahrt im Internet surfen, sagte eine Mannesmann-Sprecherin. Bis UMTS jedoch Realität wird, sind Milliarden-Summen in den Aufbau der entsprechenden Netz-Infrastruktur zu investieren. GSM-Netzbetreiber wie T-Mobil, Mannesmann oder VIAG Interkom können hier zumindest die bestehenden Basisstationen beziehungsweise deren Standorte nutzen. MobilCom allerdings muss eine vollkommen neue, multimediafähige Netzinfrastruktur aufbauen, da das Unternehmen bisher noch kein eigenes Netz besitzt.

Laut Norbert Hahn von Lucent Technologies, einem der führenden Funknetzlieferanten, braucht man für UMTS ein sehr leistungsfähiges Netz, "das flexibel und skalierbar ist und sich auch mit den bestehenden Netzen verträgt". Das auch weiterhin bestehende GSM-Netz nutzt die Frequenzen von 900 und 1800 MHz. UMTS verwendet das 1900-MHz-Band. Zukünftige Handys beziehungsweise Endgeräte müssen daher Tri-Band-fähig sein, um zum Beispiel in beiden Netzen telefonieren zu können. Die vorhandenen GSM-Basisstationen ließen sich durchaus für UMTS nutzen, so Hahn. Allerdings seien neue Antennen notwendig. Doch um das UMTS-Netz engmaschiger zu knüpfen, müssten die Netzbetreiber neue Basisstationen aufbauen. Daher könne man derzeit auch die Kosten für die Um- beziehungsweise Aufrüstung der bestehenden Netze noch nicht genau abschätzen. Hahn rechnet aber mit Summen zwischen sieben und 15 Milliarden Mark. Zum Vergleich: T-Mobil investierte laut Pressesprecher Philipp Schindera bis zum jetzigen Zeitpunkt etwa 7,5 Milliarden Mark in sein GSM-Netz.