Über die Gigabit-Schwelle

High-Speed-Token-Ring und Fibre Channel

Im Schatten von Gigabit-Ethernet und ATM versuchen die Anbieter von Token-Ring-Produkten, diese LAN-Technik zu "High-Speed-Token-Ring" weiterzuentwickeln. Ein Konsortium will Mitte des Jahres eine Variante mit 100 MBit/s auf den Markt bringen; für 1999 ist eine Version mit 1 GBit/s geplant. Hintergrund ist die große installierte Basis von Token-Ring. Während Ethernet-Anwender die Möglichkeit haben, ihr Netz von 10 über 100 MBit/s bis auf 1 GBit/s auszubauen, sind bei Token-Ring nach wie vor 16 MBit/s das Limit. Benötigt ein Anwender höhere Datenraten, muß er entweder ATM oder FDDI im Backbone einsetzen oder auf Fast- beziehungsweise Gigabit-Ethernet umsteigen. Allerdings bezweifeln viele Experten, daß High-Speed-Token-Ring die nötige Akzeptanz finden wird; auch auf der Gignet war das Interesse an diesem Thema gering.

Eine weitere Netzwerktechnik, die seit einiger Zeit mit Erfolg eingesetzt wird, ist der Fibre Channel. Er dient vor allem zur Anbindung von Peripheriegeräten - wie Speichersubsystemen - an Workstations. Allerdings lassen sich mit Hilfe von "Fibre Channel Switch Fabrics" auch große Netze mit Bandbreiten im Gigabit-Bereich aufbauen. Mit "IP über Fibre Channel" können Netzwerkapplikationen direkt auf dieser Technik aufsetzen. Die Datenrate pro Kanal beträgt 133 MBit/s bis 1 GBit/s. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, daß der Fibre Channel die Bedeutung von Ethernet oder ATM erreichen wird.