Über die Gigabit-Schwelle

Switching versus Routing

Ein wichtiger Aspekt von Gigabit-Networking ist Layer-3-Switching. ATM- oder Ethernet-Switches erreichen einen Durchsatz von mehreren GBit/s. Das Limit von Hochleistungsroutern liegt dagegen bei etwa 1 GBit/s. Somit sind konventionelle Router in großen Netzen ein Flaschenhals. Traditionelle Router-Architekturen, bei der eine CPU jedes Paket mittels spezieller Software verarbeitet, bieten keinen Raum für eine spürbare Leistungssteigerung. Außerdem sind solche Systeme teuer: Ein Hochleistungsrouter kostet etwa 150 000 bis 200 000 Mark, ein Layer-3-Switch mit einem Durchsatz von sieben bis elf Millionen Paketen pro Sekunde dagegen circa 35 000 bis 65 000 Mark.

Die ersten Layer-3-Systeme waren proprietäre Lösungen, das heißt, sie verwendeten firmenspezifische Protokolle für die Kommunikation zwischen den Switches, setzten zentrale Routeserver ein oder benötigten spezielle Protokollstacks auf den Endgeräten. Mittlerweile bieten einige Firmen Geräte an, bei denen anwendungsspezifische ICs (ASICs) IP-Pakete routen. Sie verarbeiten bis zu 30 Millionen Pakete pro Sekunde. Diese Systeme verhalten sich wie "normale" Router und verwenden Standardprotokolle wie RIP oder OSPF. Die Beschränkung auf IP ist kaum ein Nachteil, da dieses Protokoll an Bedeutung gewinnt.