Torvalds: Durchbruch für Linux im Desktop-Bereich

Freie vs. kommerzielle Software

Rodney Gedda: Wie schätzen Sie die Beziehung zwischen freier und kommerzieller Software ein?

Linus Torvalds: Software ist nie frei, sie ist immer ein Erzeugnis. Und wenn Sie ein solches Erzeugnis haben, dann verdienen Sie Ihr Geld mit den Dienstleistungen und der Hardware, die um es herum gruppiert sind. Nehmen Sie zum Beispiel die Handys, der Wert dieser Produkte liegt nicht in der Software.

Gesonderte Software-Verkäufe sind hier die Ausnahme, nicht die Regel. Es gibt nur sehr wenige reine Software-Firmen in diesem Bereich, da Handys meist im Paket verkauft werden.

Für Desktop-Anwendungen lässt sich heute schwer vorhersagen, wie der kommerzielle Markt aussehen wird, weil er noch kaum in den Startlöchern steht. Im Server-Bereich gibt es bereits Firmen, Oracle beispielsweise, die völlig problemlos kommerzielle Anwendungen verkaufen.

Open Source eignet sich gut für allgemeine Software wie den Kernel und Entwicklungstools, kommerzielle Software dagegen eignet sich gut für Spezial-Software.

MySQL zum Beispiel macht sich gut im allgemeinen Webserver-Bereich, wogegen Oracle sich gut macht als spezielle Datenbank für Geschäftskunden.