TFT-Displays: Status quo und die Zukunft

Neue Schnittstellen

Was bringen Displayport und HDMI 1.3?

Klein: HDMI 1.3 ist sicherlich unkritisch, weil es zu HDMI 1.2 abwärtskompatibel ist. Sobald die Hersteller die Schnittstelle zu vernünftigen Kosten einbauen können, werden sie es tun. Aber das ist auch wieder eine Fernsehtechnologie. Wir im professionellen Segment sehen da keine Nachfrage. Displayport und Ähnliches hängen davon ab, was die Grafikkartenhersteller machen. Da kann es sein, dass wir - wie bei der neuen DVD oder früher bei der Videokassette - zwei konkurrierende Standards haben.

Das heißt, wir haben quasi wieder proprietäre Lösungen ...

Klein: Richtig. Im Extremfall wird es dann so sein, dass der eine oder andere Grafikkarten- und Monitorhersteller duale Lösungen anbietet, so wie es bei DVD-Brennern der Fall ist. Aber das ist natürlich auch mit Mehrkosten für den Kunden verbunden.

Blickt der Kunde überhaupt noch durch bei den ganzen Schnittstellen?

Bauer: Im Gegenteil, die Unsicherheit wird größer. Ich glaube, wir leiden sowieso darunter, dass immer wieder neue Features propagiert werden. Der Kunde wird dadurch verunsichert und fragt sich: Soll ich jetzt oder erst später kaufen? Wir haben heute noch keine wirkliche HDTV-Anwendung, Premiere via Satellit ausgenommen, und das funktioniert auch sehr gut. Der Empfang über Kabel ist noch nicht gegeben, von Pilotprojekten in einigen Gegenden vielleicht abgesehen.