22- und 24-Zoll-LCDs im Vergleich

Test: TFT-Monitore mit LED-Hintergrundbeleuchtung

Reaktionszeiten

Besonders passionierte Spieler sind der Meinung, dass LCD-Monitore für flotte 3D-Spiele nicht schnell genug sind. Technisch bedingt benötigen LCD-Zellen einige Zeit, um von einer Graustufe oder Farbe auf eine andere umzuschalten. Die Folge sind Schlierenbildung, flimmernde Animationen oder Geisterbilder. Mit cleveren Tricks hat die Industrie die Schaltzeiten jedoch immer weiter verringern können. Vorteile verbuchen hier besonders die TN-Panels. Beim Umschalten von Hell auf Dunkel oder umgekehrt reagieren diese meist schneller als ihre Kollegen aus dem IPS- oder PVA-Lager.

Lenovo ThinkVision L2440: Das 24-Zoll-Display verfügt über zahlreiche Anschlussmöglichkeiten, darunter auch DisplayPort.
Lenovo ThinkVision L2440: Das 24-Zoll-Display verfügt über zahlreiche Anschlussmöglichkeiten, darunter auch DisplayPort.

Was die Reaktionszeiten angehen, sind die Herstellerangaben allerdings verwirrend und entsprechen so gut wie nie den Tatsachen aus der Praxis. Man liest hier von Zeiten zwischen acht und einer Millisekunde. Wir messen diese Zeit nach einem ISO-zertifizierten Verfahren, das die Schwarz-Weiß-Schwarz-Umschaltzeiten ermittelt. Hierbei schaltet das Display von Schwarz auf Weiß und wieder zurück. Gemessen wird dabei nur die Zeit, ab der der Schwarzwert zehn Prozent über der Nulllinie liegt, bis zu einem Weißwert, der zehn Prozent unter dem Maximalwert liegt und wieder zurück. Durch diesen messtechnischen Trick will man das Einschwingverhalten der Schaltkreise ausblenden. Allerdings liegt die Zeit allein durch diesen rechnerischen Kniff schon unterhalb der realen Umschaltzeit.

Acer AL2216WL: Ein günstiger Preis und kurze Schaltzeiten kennzeichnen das 22-Zoll-Display.
Acer AL2216WL: Ein günstiger Preis und kurze Schaltzeiten kennzeichnen das 22-Zoll-Display.

Was die Reaktionszeit angeht, liegen die Modelle mit TN-Panels erwartungsgemäß vorne. Am besten schneidet hier der 22-Zoll-Monitor von Acer ab. Die gemessene Schaltzeit liegt unter zehn Millisekunden, was man auch in der Praxis durch saubere und schlierenfreie Bewegungen erkennt. Dicht darauf folgt der Viewsonic mit knapp über zehn Millisekunden. Erstaunlicherweise reiht sich Apples LED Display mit gemessenen 17 Millisekunden im Mittelfeld ein. Videos und Spiele laufen auf dem Display ordentlich ab. Weniger zu empfehlen ist in diesem Bereich der Samsung, der mit 23 Millisekunden Schaltzeit abgeschlagen am Ende der Liste landet. Daran merkt man die Ausrichtung des Monitors auf den Druckvorstufen-Markt. Im Videoschnittbereich wird der Monitor nicht viele Kunden finden.

Blickwinkel per Auge kontrollieren

Ein einfacher Test, den jeder selbst ausführen kann, entlarvt den eingeschränkten Sichtwinkel von TN-Panels sofort. Kippen Sie den Bildschirm in der Vertikalen oder schauen Sie steil von oben oder von unten auf das Bild. Meist erkennt man sofort deutliche Farbverschiebungen in den Gelbbereich hinein oder einen dunklen horizontalen Balken, der mit der Kippbewegung über den Bildschirm wandert. Dieses Phänomen zeigen Panels, die im aufwendigeren IPS- oder PVA-Verfahren hergestellt sind, nicht oder nur in stark abgeschwächter Form.