Test: BeOS 5.0 Personal Edition

Neues in BeOS 5

Um den Anspruch auf die Bezeichnung Multimedia-Betriebssystem zu festigen, hat Be die Version 4.5 um einige wichtige Funktionen erweitert:

  • Unterstützung für Firewire-Geräte (IEEE 1394). Dass jedoch Firewire nicht gleich Firewire ist, konnten Sie bereits im tecChannel lesen. Inwieweit BeOS tatsächlich mit Firewire-Multimedia-Geräten umgehen kann, lesen Sie in einem späteren Test.

  • Der MP3-Codec ist im Betriebssystem verankert, sodass sich MP3-Stücke abspielen lassen. Wer jedoch MP3s erzeugen will, muss die Professional-Version kaufen.

  • Über das CDDA-Dateisystem greift BeOS auf Musik-CDs genauso zu, wie auf Daten-CDs. Die einzelnen Musikstücke erscheinen dann als WAV-Dateien im Tracker.

  • Version 4.5 konnte mit Laptops so gut wie gar nichts anfangen. BeOS 5 bringt immerhin Unterstützung für einige PCMCIA-Geräte mit, wie beispielsweise Memory-Sticks, Compact-Flash-Karten, Ethernet-Karten oder das Vaio CD-ROM. Allerdings bezeichnet Be diese Features selbst als "experimental".

  • Dazu kommen noch NTFS- und ext2-Support, ein verbesserter Webbrowser (NetPositive), zusätzliche Sound- und Grafiktreiber sowie Unterstützung für das Mousewheel in allen Applikationen.

  • Unter BeOS 4.5 war die Unterstützung für Grafikchips eher als mager zu bezeichnen. Selten, dass man es überhaupt schaffte, Auflösungen höher als 800x600 zu fahren. BeOS schaffte auf unseren Testsystemen mit Nvidia TNT2 und Matrox G200 Chip locker 1280x1024 bei TrueColor.

Gerade die Punkte Unterstützung für Memory-Sticks, Firewire und Vaio CD-ROMs lassen vermuten, dass Be auf Sonys Multimedia-Zug aufgesprungen ist, und sich hier sogar hat unter die Arme greifen lassen. Immerhin will Sony mit seiner Vaio-Reihe, die als erste Intel-Maschinen Firewire integriert hatten, den Apple-Rechnern hinsichtlich Audio- und Video-Verarbeitung den Rang ablaufen.