Starke Mittelklasse

Concord Ehealth

Die vierteilige Reihe von Netz-Monitoring-Tools "Ehealth" von Concord enthält die Komponenten "Network Health", "Live Health", "System Health" und "Application Health". Durch aktives Polling von SNMP-Agenten stellt Live Health den Status von Geräten fest und zeigt in Echtzeit an, welche Fehler, Ausfälle und Übertragungsverzögerungen im Netz auftreten. Network Health überwacht die Performance und die Verfügbarkeit von WAN-Interfaces, Routern, Switches, Frame-Relay-Circuits und Remote-Access-Zugängen. System Health kontrolliert Server und ausgewählte Clients. Bei Performance-Problemen, Serverabstürzen und Speicherplatzmangel ergeht eine Warnung an den Administrator.

Die transaktionsorientierte Toolsammlung Application Health versucht, langen Antwortzeiten von Anwendungen auf den Grund zu gehen. Die Software beobachtet Programme wie Exchange Server, Internet Information Server und SQL Server von Microsoft oder den Datenbank-Server von Oracle und den Apache-Webserver.

Ehealth fasst die gesammelten Performance-Daten und Statusinformationen zu den Geräten auf einer servergestützten Konsole, im Browser oder in einem Report im PDF-Format (Portable Document Format) zusammen. Darüber hinaus verfügt das Werkzeug über Schnittstellen zu anderen Managementplattformen wie "Openview" von Hewlett-Packard. Es stellt das Netz in Fischgrätenmanier dar, wobei die einzelnen Gräten die Netzsegmente abbilden.

Ehealth ist komplex aufgebaut. Zusätzlich zu den Komponenten für das Monitoring und das Reporting enthält das Programm einen eigenen Webserver, der die Managementdaten und Berichte als Webseiten zur Verfügung stellt, die Datenbank "Open Ingres", die alle Analyseergebnisse speichert und den X-Server "Xvision" von Tarantella, der die Serverkonsole auf einem PC anzeigt.

Der Discovery-Mechanismus von Ehealth arbeitet schnell und genau. Gemäß der Werkseinstellung macht das Programm täglich um Mitternacht eine automatische Bestandsaufnahme aller Netzknoten. Wir konnten den Prozess auch manuell starten oder nach einem Terminplan. Alle fünf Minuten oder auf Wunsch auch seltener fordert die Software SNMP-Informationen von allen Probes im Netz an. Sie unterstützt sehr viele herstellerspezifische "Management Information Bases" (MIB) und erkannte zuverlässig Router und Switches von Lucent Hitachi und anderen Anbietern. Concord stellt MIB-Definitionen für mehr als 500 SNMP-gestützte Geräte bereit. Ehealth speichert die gemessenen Gerätedaten sechs Wochen lang in der Open-Ingres-Datenbank. Über eine ODBC-Schnittstelle (Open Database Connectivity) funktionierte die Software auch mit den Produkten von Oracle, Sybase und Microsoft.

In den ersten Tagen des Betriebs ermittelt Ehealth eine "Grundlinie", die das Normalverhalten des Netzes charakterisiert. Danach registriert die Software außergewöhnliche Ereignisse, wie zum Beispiel besonders starken oder schwachen Verkehr durch einen Router- oder Switch-Port. Sie richtet sich nach einem Satz von flexibel einstellbaren Regeln. Dabei reichte die vom Hersteller vorgegebene Filterkonfiguration für unser Testnetz völlig aus.

Die anpassbaren Regeln ermöglichen beispielsweise, dass Ehealth Ausnahmeereignisse bei WAN-Ports erkennen kann, die Montags von Haus aus mehr genutzt werden als während der übrigen Wochentage. Hat das Programm einen Fehler entdeckt, kann sich der Netzadministrator das kritische Gerät im "Fast Mode" anzeigen lassen. Dann pollt das Tool die Agenten bis zu zweimal in der Minute. Ehealth bietet Real-Time-Monitoring von Serverparametern wie der CPU-Auslastung, der Speichernutzung, dem Paging und Swapping und zeigt auch Logfile-Einträge an.

Mit der Komponente "System Edge" benachrichtigt Ehealth den Systemverwalter im Notfall via E-Mail. Eine Schnittstelle zu Helpdesk-Programmen öffnet bei Bedarf ein Troubleticket. Auf Wunsch des Administrators startet das Modul automatisch abgestürzte Prozesse neu.

Die Reports geben Geräteinformationen geordnet nach der Zeit des Auftretens, der Abteilung, in der ein Fehler auftaucht, oder der Art des Events aus. Gab es Probleme mit Geräten, wurden diese nach ihrem Typ angezeigt oder nach den Anwendungen, die sie betrafen. Ehealth-Reports eignen sich hervorragend als Basis für eine Kapazitätenplanung, weil sie auf die Reaktionszeiten von Websites achten, vor Hacking-Angriffen aufs Netz schützen und über die Hard- und Softwareausrüstung Buch führen. Die Ausgabe der Reports erfolgt über ein schnelles Web-Interface oder in Form eines PDF-Files.

Ehealth läuft auf HP-UX, Solaris, Windows NT und 2000. Die Installation erfolgte ohne Hürden aufgrund einer verständlichen Dokumentation.