Starke Mittelklasse

Lucent Vital Suite

"Vital Suite" von Lucent erwies sich als hervorragendes und gleichzeitig teures Tool für das Management von Netzwerken und für die Planung neuer Netzkomponenten.

"Vital Suite" ist eine Sammlung gut zusammengefügter Module für das Monitoring von Netzaktivität. Das Tool prüft, ob Service LevelAgreements (SLA) eingehalten werden, zeichnet die Netz-Performance auf und überwacht Applikationen und Transaktionen. Vital Suite zeigte im Labor zuverlässig Connectivity-Probleme aufgrund verschiedener Ursachen an und meldete alle Performance-Einbrüche. Uns gefiel das übersichtliche User-Interface, das trotz der Komplexität des Produkts sehr leicht zu bedienen war.

Dank seiner flexiblen Architektur managt das Produkt Business-IT-Umgebungen verschiedener Größe. Die Software lässt sich so fein skalieren, dass zum Beispiel das Reporting-Server-Modul bei Bedarf auf einem eigenen Rechner läuft.

Das Vital-Suite-Paket enthält die Module "Vital Net", "Vital Analysis", "Vital Help", "Vital Agent", "Auto Mon" und "Transact Toolkit". Vital Net sammelt Informationen von SNMP-gestützten Geräten und von Desktops, auf denen die Clientsoftware Vital Agent installiert wurde. Anschließend gibt die Software die Daten an die Komponenten Vital Analysis und Vital Help weiter. Vital Analysis kontrolliert Applikationen und führt Buch über die Ergebnisse der Systemanalyse und der Anwendungs-Performance. Für die Kapazitätenplanung und andere Zwecke speichert das Tool die Daten eines Jahres in der mitgelieferten SQL-Datenbank von Microsoft. Lucent kombiniert das Managementwerkzeug sowohl mit "SQL Server 7.0" als auch mit "SQL Server 2000", je nach Wunsch des Anwenders.

Das Modul Vital Help alarmiert den Netzadministrator, wenn es Probleme bei TCP/IP-gestützten Applikationen feststellt. Auto Mon ist eine Script-Engine für die Simulation einfacher Transaktionen, während der Transact-Toolkit den Programmierer Transaktionen von Businessapplikationen definieren lässt, die von Vital Suite überwacht werden.

Vital Suite informiert den Benutzer in so genannten Heat Charts, die Probleme auf einen Blick darstellen und so das Aufspüren von Flaschenhälsen bei Anwendungen zum Kinderspiel machen. Jede Heat Chart zeigt eine gefärbte Matrix aus Faktoren für die Applikations-Performance und Recheneinheiten oder "Ressourcenklassen". Jeder Eintrag der Matrix entspricht also einer Ressourcenklasse und einer Performance-Kenngröße. Ändert sich der Zustand eines Geräts, wechselt die Farbe der entsprechenden Matrixzelle.

Die Daten aus der Performance-Analyse von Anwendungen stellt Vital Suite in drei unterschiedlichen Sichten dar: "Business", "Anwendungen" und "Reports". Der Benutzer kann die Business-Sicht auf den Oberflächen "My Vital" und "My Business" nach seinen Wünschen zusammensetzen. Die persönliche Webseite My Vital ist durch ein Passwort vor unberechtigten Zugriffen geschützt. Die Applikations-Sicht ordnet Tabelleneinträge nach verschiedenen Kategorien, zum Beispiel nach Domänen, Gruppen, Clients und Servern. Die zugrunde liegenden Daten informieren über Performance-Werte wie Paketverlust, Round-Trip-Delay, Verfügbarkeiten, Antwortzeiten, und Durchsatz.

Die Reports-Sicht stellt eine Liste von Reports zur Auswahl, die verschiedenen Aufgabenbereichen zugeordnet sind, zum Beispiel dem Management, dem Monitoring von Anwendungen, der Netwerküberwachung und der Kapazitätenplanung.

Um Performance-Trends im Netz und bei den Anwendungen anzuzeigen, verwendet der Planungsreport einen simplen Pfeil, der nach oben oder unten zeigt. Der Trend bezieht sich jeweils auf einen Mittelwert, der aus den Messungen der vergangenen vier Wochen, drei, sechs oder zwölf Monate ermittelt wurde. Das Modul bietet nur wenige vorkonfigurierte Reports. Jedoch ist das Anlegen neuer Berichtsarten sehr einfach.

Vital Suite von Lucent läuft unter Windows NT und Windows 2000. Die Installation ist unkompliziert und die Dokumentation ausgezeichnet.