SPARC-Prozessoren: Starke Individualisten

RISC & CISC

Mit dem reduzierten Befehlssatz (RISC) wurde das Einsatzgebiet bereits im Vorfeld auf eine hohe Integer- und Gleitkomma-Leistung sowie schnelle Codeausführung optimiert. Auch ALPHA-, MIPS-, PA-RISC- und IBM-Power-CPUs zählen zu diesem Typ von RISC-Prozessoren. Diese haben im Gegensatz zu den CISC-Typen (Complex Instruction Set Computing) den begrenzten Befehlssatz nicht als Mikrocode vorliegen, sondern in der Regel fest auf dem Chip verdrahtet.

Dies hat unter anderem den Vorteil einer fast deterministischen Antwortzeit, was gerade in Echtzeit-Betriebssystemen im Vordergrund steht. Die Befehle sind in der Regel gleich breit - bei SPARC 4 Byte - und nicht wie bei x86 zwischen einem und 15 Byte breit. Waren die ersten Prozessoren fast alle vom Typ RISC, versuchte man es später mit CISC-Prozessoren und der Mikroprogrammierung. Doch stieß man bald an Grenzen, und Mitte der 80er Jahre kehrten viele wieder zum RISC-Design zurück, weil mittlerweile auch höhere Integrationsdichten machbar wurden. RISC-Prozessoren zählten im Benchmark-Vergleich zu den schnellsten Prozessoren.

Vergleicht man x86-Prozessoren - von Intel oder AMD - so stellt man fest, dass die SPARC-Prozessoren ihren eigenen Lebenszyklus haben. Während Intel bereits den 65-nm-Fertigungsprozess mit einer Taktfrequenz von über 3 GHz einsetzt, verwendet die UltraSPARC-Linie meist noch 90 nm. Dafür setzte SUN bereits früh auf 64 Bit, Multiprozessorfähigkeit, hohe Leistung bei niedrigem Takt und große Caches.

Über alle SPARC- beziehungsweise UltraSPARC-Prozessoren besteht eine Binärkompatibilität – unabhängig vom Hersteller.