SMI-S: Speichern ohne Grenzen

Wie Geräte zertifiziert werden

Um die Interoperabilität sicherzustellen, hat die SNIA ein Conformance Testing Program (CTP) aufgelegt, das seine Arbeit im März 2004 aufnahm. Es umfasst eine definierte Testumgebung, mit der Hersteller Geräte auf SMI-S-Kompatibilität prüfen können. Wird der Test bestanden, erhält das Produkt das "SMI-S compliant"- Logo. Bisher haben mehr als 200 Produkte von 22 Herstellern den Konformitätstest bestanden. Das ist kein billiges Vergnügen: Für Nicht-SNIA-Mitglieder beginnen die Preise bei 24.000 Dollar, SNIA-Mitglieder zahlen die Hälfte. Dazu kommen noch die Kosten für die Vorbereitung sowie eventuelle Vortests im "SMI-lab".

Das Logo sagt allerdings noch nicht sehr viel über die tatsächliche Kompatibilität aus. Es gibt nämlich kein allgemeines Zertifikat für den Gesamtumfang der SMI-S, sondern ein sehr fein abgestuftes System so genannter CIM-Profile und Sub-Profile. Dies hat vor allem für die Hersteller Vorteile: Sie können Produkte zertifizieren lassen, auch wenn diese nur zu Teilen der Spezifikation kompatibel sind. Außerdem können sie sich weiter über proprietäre Funktionen von den Wettbewerbern differenzieren und eine Kundenbindung erreichen. Für die Kunden bedeutet dies allerdings, dass sie sich vor der Auswahl eines Produkts sehr genau mit der Konformitätsliste befassen müssten, um die tatsächliche Interoperabilität eines Geräts einschätzen zu können. Darüber hinaus signalisiert das CTP-Logo nur, dass das Gerät den Test bestanden hat. Wie leistungsfähig es war, wird von der SNIA nicht bekannt gegeben.

Aufgrund der komplexen Profileinteilung kommt Channel-Partnern bei der Bewertung von SMI-S-Zertifikaten eine wichtige Beratungsfunktion zu. Wer sich als Systemintegrator mit den Zertifizierungspraktiken der SNIA auskennt, hat einen entscheidenden Vorteil. Seit Sommer 2005 kann der Wiederverkäufer seine Kompetenz in Sachen SMI-S auch dokumentieren: Die SNIA zertifiziert Channel-Partner per Online-Test zum "SNIA Qualified Sales Professional".