So arbeiten Headhunter

Sicherheitslücke Headhunter

Die Schwäche der Großen

„Bei großen IT-Unternehmen ist es manchmal besonders leicht, die Kontaktdaten der gewünschten Person zu erfahren“, erzählt Bastian Müller. Und das sei sehr paradox. „Denn zum einen haben die großen Firmen wie Microsoft, Infineon, Siemens und Co. eine besonders strenge Firmenpolitik und extrem gut geschulte Mitarbeiter, die jeden Headhunter sofort abweisen. Zum anderen sind vor allem die IT-Spezialisten fast alle in der Business-Community Xing vertreten und schreiben dort völlig offen von ihrem Expertenwissen.“

Alles was ein Researcher benötigt, um diese Informationen zu ermitteln, ist ein Pro-Account bei Xing oder, wenn internationale Spitzenkräfte gesucht werden, bei LinkedIn. Mit ein wenig Erfahrung kann unter dem Menüpunkt „Erweiterte Suche“ nach der derzeitigen Firma und der derzeitigen Position gesucht werden. Für den Mitarbeiter, der auf diese Art und Weise gefunden wird, kann sich dies durchaus lohnen, wird er doch direkt und schnell von Headhuntern gefunden.

Schwachstelle Communitys: Über die erweiterte Suche bei Xing finden Headhunter bevorzugt IT-Experten.
Schwachstelle Communitys: Über die erweiterte Suche bei Xing finden Headhunter bevorzugt IT-Experten.

Firmen sollte es dagegen ein Anliegen sein, dass solche konkreten beruflichen Informationen nicht frei auf einer Business-Seite einzusehen sind. Das ist besonders widersprüchlich, wenn man bedenkt, dass große Firmen viel Geld investieren, um Headhuntern ihren Beruf möglichst schwer zu machen.

Eine Möglichkeit, dies zu unterbinden, könnte eine Klausel im Arbeitsvertrag sein, die es Mitarbeitern in kritischen Positionen verbietet, auf Community-Seiten die exakte Position im Unternehmen anzugeben. Solche Maßnahmen müssen vorher aber unbedingt mit der Rechtsabteilung geklärt werden. (mst)