Handlungsempfehlungen für das Überleben in der Multi-Sourcing Welt

Services flexibel zusammenzustellen und integrieren

Business Transformation

Damit die interne IT flexibel und kurzfristig auf sich verändernde Geschäftsmodelle des Business reagieren kann, muss sie auch in Multi-Sourcing-Umgebungen selbst neue Technologien erproben und nutzen. In den Outsourcing-Verträgen der Vergangenheit wurde dies gerne auf den Provider übertragen und intern vernachlässigt. Gleichzeitig wurden die eigenen Ressourcen abgebaut, ein Brain Drain war die Folge. Das wirkt sich nachteilig aus, etwa wenn im Rahmen von Innovationsprojekten Serviceketten neu zusammengesetzt oder neue Anbieter mit ihren Services integriert werden sollen. Notwendig ist demnach ein aktives und eigenständiges Innovationsmanagement, das die Sourcing-Partner kollaborativ einbindet.

Servicesteuerung inklusive der in Multisourcing-Umgebungen notwendigen Serviceintegration setzt die bereits mehrfach angemahnte Standardisierung und Modularisierung von Services voraus. Folgen wir den Entwicklungen des subjektorientierten Business Process Management (S-BPM), so wird schnell deutlich, dass auch hier die benötigten Funktionen standardisiert und modularisiert sein müssen, um die Vorteile der erzeugten Workflows zu generieren. Das verlangt im Rahmen der Sourcing-Strategie eine definierte, eingegrenzte und unter Berücksichtigung der Unternehmensarchitektur angemessene Austauschbarkeit und Kombinationsmöglichkeit von Services.

Die Standardisierungsaufgaben betreffen IT und Business gleichermaßen. Verfügen die internen IT-Mitarbeiter über genügend Business-Know-how, können sie Geschäfts- und IT-Prozesse integrieren und Business-Anforderungen in IT-Services gestalten. Das klassische Demand-Management entwickelt sich in Richtung Business Transformation, das Service-Design spielt darin eine Schlüsselrolle. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören das Erstellen und Pflegen des Service-Katalogs und das Configuration-Management.

Letzteres muss die Grundlage sein, um Veränderungen von Services und Serviceketten erfassen und verwalten zu können sowie über etwaige Auswirkungen zu informieren. Diesen Anspruch erfüllt das Configuration-Management, so wie es heute in den meisten Unternehmen ausgerichtet ist, eher nicht. Bei Sourcing-Vorhaben führte diese Tatsache häufig zu Zeitverlust, erhöhtem Ressourceneinsatz und erhebliche Kosten, was die Vorbereitung und Transition angeht. Im Rahmen von Multi-Sourcing und flexibler Nutzung von Services und deren Integration ist es somit ein K.o.-Kriterium.