Android-Tablet

Samsung Galaxy Tab S 10.5 LTE im Test

Spezial-Apps: SideSync und Kindermodus

Anders als Apple, das den iPads vom Start weg nur wenige, aber dafür sehr ausgereifte Apps mitgibt, hat Samsung zahlreiche Apps auf dem Galaxy Tab S vorinstalliert. Die Qualitätsbandbreite ist dabei sehr weit: Es gibt zum Beispiel Apps wie Sidesync mit faszinierender Funktion, aber enttäuschender Umsetzung. Mit Sidesync können Sie den Bildschirm eines Samsung-Smartphones aufs Tablet holen und bedienen - in quälend langsamen Tempo.

Dann gibt es Apps, die nett gemeint und nett gemacht sind - wie den Kindermodus: Diese App müssen Sie erst herunterladen werden (111,6 MByte). Danach können Sie Ihr Kind auf das Tablet loslassen, denn im Kindermodus gibt es nur Apps zum Fotografieren, Zeichnen, für Tonaufnahme und zum Filmeschauen in kindgerechter Optik. Welche Fotos und Filme das Kind auswählen kann, bestimmen Sie, ebenso wie lange das Kind spielen darf und welche zusätzlichen Apps im Kindermodus verfügbar sind. Es lassen sich aber Apps auswählen, die Sie selbst installiert haben und keine, die ab Werk auf dem Tablet sind. Den Kindermodus sichern Sie per PIN und alternativ mit einem Passwort. Optisch und inhaltlich dürfte der Kindermodus aber nur bei Nachwuchs im Kindergartenalter Interesse finden.

Sinnvolle Funktionen wie Download-Booster, also das parallel Herunterladen über LTE und WLAN, hat das Galaxy Tab S ebenso an Bord wie Multi-Window: Damit können Sie zwei Apps nebeneinander öffnen - aber nur bestimmte und nur sehr wenige in beiden Fenstern gleichzeitig.

Das Galaxy S Tab wird zum Amazon-Tablet

Käufer des Samsung Galaxy Tab S erhalten zahlreiche Vergünstigungen bei Apps, die Sie im Menü "Galaxy Specials" herunterladen können. Das ist ein nettes Angebot, aber kein Kaufgrund. Denn viele Apps können Sie auch für andere Galaxy-Tablets herunterladen mit einem Konto für den Samsung-App-Store: Zum Beispiel die Office-Apps Hancom Office Hword 2014 und Hcell 2014. Auch die zwei Jahre kostenlosen Dropbox-Speicher (50 GByte) dürfen Galaxy-Käufer schon länger in Anspruch nehmen.

Über die App Kindle für Samsung, die ein kostenloses Buch pro Monat zur Auswahl stellt, beschweren sich zahlreiche Nutzer: Beim Umstieg auf die Kindle-App sind offenbar alle Inhalte verschwunden, die über den Samsung-eigenen Digitalbuchladen Reader's Hub erworben wurden. Schließlich gibt es den Musikstreaming-Dienst Deezer für sechs Monate gratis und die Mediathek von RTL mit der App RTL Now ein Jahr umsonst.

Ansonsten gibt es einige Apps mit ausgewählten Zeitschriften-Inhalten von Conde Nast - aber fast ausschließlich den US-Ausgaben von Vogue, Vanity Fair, Glamour und Wired. Der Versuch, das Galaxy Tab S zum Vehikel für den eigenen App-Store zu machen - sozusagen eine "Amazonisierung" des Tablets - geht nicht richtig auf.