Android-Tablet

Samsung Galaxy Tab S 10.5 LTE im Test

Samsung übertreibt es mit den Farben

Das AMOLED-Display des Galaxy Tab S ist aber alles andere als perfekt. Samsung bietet verschiedene Farbeinstellungen für das Tablet - und wirklich zu ertragen ist eigentlich nur der einfache Modus.

Selbst bei der "Anpassungsfähigen Anzeige", die in den Apps Galerie, Kamera, Internet, Video sowie PlayBooks aktiv wird und abhängig von App und Umgebungslicht eine optimale Darstellung erzielen soll, wirken die Farben bei Fotos und Filmen meist übertrieben satt und rotstichig.

Der stabile Blickwinkel liegt beim Galaxy Tab S sehr hoch - mit einer Ausnahme, die uns im Mess-Labor auffiel: Bei komplett weißem Hintergrund sehen Sie schon aus etwas schrägen Blickwinkel einen grünlichen Schatten, der mit steilerem Blickwinkel zunehmend deutlicher erkennbar wird. Im Alltag dürfte das aber kaum stören, selbst bei Webseiten mit weißem Hintergrund.

Video-Wiedergabe bis zum Abwinken

Das AMOLED-Display hat noch einen weiteren Vorteil: Es ist extrem sparsam - besonders wenn viel Schwarz im Bild ist. Dieser radikale Spareffekt bei dunkler Darstellung macht sich besonders bei unserem Akkutest mit der Wiedergabe eines HD-Videos bemerkbar: Das Video enthält viele dunkle Bildanteile - und das Galaxy S hält hervorragende 12,5 Stunden durch, über drei Stunden länger als das iPad Air.

Beim WLAN-Test, bei dem das Tablet alle 30 Sekunden eine andere Webseite darstellt, kommt natürlich mehr Weiß ins Spiel. Hier schafft das Galaxy Tab S nur knapp acht Stunden - immer noch anerkennenswert. Aber das iPad Air erzielt 9,5 Stunden.

Mobilität: Samsung Galaxy Tab S 10.5 LTE

Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen

7:50 Stunden / 12:29 Stunden

Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil

468 / 58 Gramm

Acht Kerne im Tablet

Im Galaxy Tab S mit LTE sitzt Samsungs Acht-Kern-Prozessor Exynos 5420, auch als Exynos 5 Octa bekannt. Der ARM-Prozessor besitzt vier Cortex-A15-Kerne mit maximal 1,9 GHz: Sie werden bei Anwendungen aktiv, die hohe Rechenleistung benötigen, während die vier sparsamen Cortex-A7-Kerne mit bis zu 1,3 GHz weniger aufwändigen Aufgaben übernehmen.

In allen Benchmarks gehört das Galaxy Tab S damit zu den schnellsten Tablets - liegt aber nicht ganz an der Spitze. Der A7 im iPad Air schneidet immer ein bisschen besser ab - ob im Browser-Test Sunspider oder in den 3D-Benchmarks GFX Bench und 3D Mark. Und selbst der Snapdragon 800, den Samsung beispielsweise ins Galaxy Tab Pro 8.4 setzt, überflügelt den Exynos 5420 minimal.

V8-Antrieb: Auch für effektreiche Spiele wie Asphalt 8 ist das Galaxy Tab S mit seinem Octacore-Prozessor schnell genug.
V8-Antrieb: Auch für effektreiche Spiele wie Asphalt 8 ist das Galaxy Tab S mit seinem Octacore-Prozessor schnell genug.

Im Alltag macht sich das an ganz wenigen Stellen bemerkbar: Auf Webseiten mit sehr vielen Bildern stottert der Browser zum Beispiel, wenn Sie die Seite schnell scrollen. Auch das Aufzoomen geschieht anders als beim iPad nicht in Echtzeit, sondern immer mit kurzer Verzögerung. Das enttäuscht ein wenig, denn Windows-Tablets und auch anderen Android-Tablets bekommen das besser hin - allerdings müssen die meisten dabei auch nicht so viele Pixel bewegen wie das Galaxy Tab S. Beim Start von Apps oder Laden von Webseiten geht aber alles angenehm schnell.

Auch anspruchsvolle Spiele wie Asphalt 8 laufen absolut ruckelfrei in höchster Detailstufe. Gerade Spiele, die Sie über Bewegungen des Tablets steuern, machen mit dem Galaxy Tab S wegen des geringen Gewichts und der schmalen Bauhöhe sehr viel Spaß. Top-Tempowerte fährt auch das 11ac-WLAN ein, das im 2x2-Verfahren zwei Datenströme parallel senden und empfangen kann.