Entwicklungsschritte und Nutzen von FCoE

Ratgeber: Vernetzen mit Fibre-Channel-over-Ethernet

Breite Unterstützung im Markt

Seit Einführung Mitte 2009 haben sich viele Speicherhersteller, darunter alle großen Unternehmen, dem FCoE-Trend angeschlossen. Hitachi, IBM, LSI, NetApp, EMC, Fujitsu, Oracle und HP bieten Systeme mit entsprechenden Frontend-Adaptern an, während Brocade, Cisco, Emulex und QLogic CNA- und Converged-Ethernet-Komponenten im Programm haben.

Beispielhaft: Der QLE8140 ist nur ein Produkt der CNA-Serie von QLogic.
Beispielhaft: Der QLE8140 ist nur ein Produkt der CNA-Serie von QLogic.
Foto: QLogic

Zurzeit sind allerdings vor allem die CNA-Adapter wesentlich teurer als "normale" Ethernet-Karten. Darüber hinaus bieten Hersteller von kompakten Servern oder Blade-Systemen mit integrierten Komponenten zwar einen oder zwei Ethernet-, aber kaum CNA-Adapter an. Diese RZ-tauglich und damit redundant nachzurüsten gestaltet sich meist schwierig. Oft verfügen die entsprechenden Rechner nur über einen Steckplatz, wobei dieser dann auch größtenteils nicht die erforderliche Höhe aufweist.

Nutzen für den Anwender

Ohne Frage ist FCoE die sinnvollste und kostensparendste Neuentwicklung im Speichernetzbereich des vergangenen Jahrzehnts. Der Grundgedanke, eine ausgereifte und damit zuverlässige, weit verbreitete Physik mit einem leistungsfähigen Protokoll zu kombinieren, ist für jeden Nutzer erstrebenswert. Allerdings nur für denjenigen, der die einmalige Chance bekommt, auf der "grünen Wiese" eine vollkommen neue Infrastruktur aufzubauen.

Hier ist die gleichzeitige Einführung von FCoE-fähigen Speichersystemen, der entsprechenden Verkabelung und von Servern mit CNAs operativ und finanziell zu rechtfertigen. In bestehenden Umgebungen allerdings, meist betrieben mit 8-Gbit/s-FC und 10-Gbit/s-Ethernet, wird FCoE keine Mehrleistung bringen. Zusätzlich wird die konvergente Infrastruktur mehr Kosten verursachen als die Weiternutzung der bestehenden Netze.

Erst bevorstehende Umrüstungen der FC-Infrastruktur auf 16 Gbit, 32 Gbit oder noch mehr Bandbreite wird den Anwender vor die Wahl stellen, nochmals zusätzliche Mittel in sein Speichernetz zu investieren. Je nach Struktur ist zu überlegen, ob das Geld nicht besser gleich in den Aufbau eines konvergenten Netzes mit FCoE gesteckt wird.

Dies dürfte auch der Grund für die schleppende Einführung von FCoE im Markt sein. Nach Prognosen von Experten wird sich in den kommenden Jahren FCoE immer weiter ausbreiten, allerdings nur dort, wo ohnehin grundsätzlich neue Infrastrukturen eingeführt werden müssen. (hal)