Preiswerte Netze für den Mittelstand

Verwirrungstaktiken der Hersteller

Viele Verantwortliche im Mittelstand schrecken jedoch vor E-Commerce zurück, weil viele Verwirrungstaktiken gestreut wurden. Ein beliebtes Märchen besagt etwa, daß vernünftige Sicherheitstechnik nur für Großanwender erschwinglich sei. Oder daß man für den Web-Auftritt einen großen, starken Server braucht. Blödsinn. Man kann mit einem kleinen Server anfangen, und wenn sich das Geschäft ausweitet, lohnt sich auch der nächstgrößere. Und der größte Quatsch ist die Aussage: "Du kannst Internet-Techniken nur dann erfolgreich einsetzen, wenn mindestens Dein Backbone oder am besten alle Mitarbeiter ATM und Gigaspeed haben." Absurder geht es nicht.

Kommen wir zu den Fakten. Weltweit wird bereits heute erfolgreich E-Commerce betrieben. Viele Millionen Menschen informieren sich und bestellen Waren und Dienstleistungen im Internet. Dabei benutzen die meisten einen PC und ein Modem. Das funktioniert. Glaubt man aber den undifferenzierten Bandbreitenpriestern, dürfte das eigentlich gar nicht funktionieren. Natürlich gibt es manchmal Wartezeiten und man könnte sich vieles schneller vorstellen. Aber ist das ein Grund, das eigene (kleinere, mittelständische) Unternehmensnetz, in dem neben konventioneller Client/Server-DV ein Intranet aufgebaut werden soll, für Gigabits auszulegen? Werden Webseiten plötzlich ultrabreit, nur weil sie in den "eigenen vier Wänden" laufen? Wohl kaum. Und das Problem, zwischen den Servern ein geeignetes Netz zu finden, ist bei Netzen mit fünf bis zehn Servern auch nicht so dramatisch.

Um der faden, gebetsmühlenartigen Argumentation für mehr Bandbreite wirksam entgegenzutreten, wurde eine Reihe von Experimenten durchgeführt. An dieser Stelle werden vor allem diejenigen erklärt, die Sie selbst durchführen können.

Die meisten Messungen bezogen sich auf Ladezeiten von Seiten. Dabei wurden die Adressen als Lesezeichen vordefiniert, die Zeit läuft ab Anklicken darauf bis zur vollständig aufgebauten Seite. Der Anschluß der PCs erfolgte an T-Online mit einem schnellen Modem. Zwischen einem PC und dem Proxy-Rechner von T-Online besteht eine Verbindung nach dem PPP-Protokoll. Dies ist eine auch für ein kleineres Intranet vergleichbare Situation: Die Rechner der Mitarbeiter sollten aus Sicherheitsgründen niemals unmittelbar an das Internet angeschlossen sein, sondern über einen Proxy-Server, der auch als Firewall fungiert.