P2P - Revolution von unten

P2P-Suchmaschinen

Die dezentrale P2P-Struktur macht die Suche nach Dateien nicht gerade einfacher: Vor allem zwei Unternehmen basteln zur Zeit an den Suchmaschinen der neuen Generation und wollen die Googles und AltaVistas das Fürchten lehren: Infrasearch und OpenCola. Während sich Infrasearch, das neue Unternehmen von Gnutella-Entwickler Gene Kan, noch sehr bedeckt hält, steht OpenCola aus Toronto kurz vor dem Launch einer Betaversion.

"Wie findet man Informationen, von denen man noch nichts weiß?", fragt OpenCola-Gründer Cory Doctorow. Mit der Suchmaschine sollen Benutzer nicht nur Informationen, sondern auch andere Surfer finden, die einen ähnlichen Geschmack und ein hohes Ansehen haben und wissen, wonach man suchen sollte. Künftig sind laut Doctorow nur eine Internetverbindung, der OpenCola-Client sowie ein paar Suchbegriffe oder Dokumente nötig, um relevante Ergebnisse zu finden.

Um die Suche zu verfeinern, lassen sich Dokumente und Verzeichnisse auf der eigenen Festplatte in so genannte Smartfolder schieben. Diese erhalten dann eine eigene URL nach dem Muster root.opencola.com/Reiner/smartfolder/. Der OpenCola-Robot durchforstet wie herkömmliche Suchmaschinen zunächst das Web. Anschließend streift OpenCola durch die Verzeichnisse der OpenCola-Benutzer, die nach ähnlichen Dokumenten oder Dateien suchen. Der Robot überträgt nun diese Dateien in den Smartfolder, in dem sich die gefundenen Resultate bewerten und für weitere Durchgänge verfeinern lassen. Damit lernt das System, welche Dateien besser oder weniger geeignet sind.

Das hört sich in der Theorie einleuchtend an, ob es aber in der Praxis auch funktioniert, bleibt abzuwarten. Der Erfolg hängt vor allem davon ab, ob die Benutzer diszipliniert genug sind, um Dateien zu bewerten und auf der Festplatte zu lassen. Zudem benötigt ein solches System eine quantitative und qualitative "kritische Masse". Wie viele Benutzer man für ein solches Konzept braucht, kann auch Doctorow nicht sagen: "Müssen wir mal abwarten."