Nur wer richtig sucht, der findet

Wissensmanagement mit Mehrwert

Für den Aufbau einer individuellen semantischen Wissenslandschaft lässt sich die vorhandene IT-Infrastruktur eines Unternehmens nutzen. Entlang der so genannten Semantic Value Chain sind vier Stufen zu unterscheiden, die jeweils einen Mehrwert in den Anwendungen generieren:

- Modellierung,

- Suche,

- Extraktion und

- Generierung.

Der erste Schritt ist die werkzeugunterstützte Modellierung von Wissensbereichen und Domänen. Der Aufbau der Wissensmodelle (Ontologien) mit Hilfe spezieller Tools bildet die Grundlage von Applikationen wie der bedeutungs- und kontextabhängigen Suche nach bestimmten Inhalten. Quasi nebenbei gibt die Modellierung zudem häufig Aufschluss darüber, in welchen Unternehmensbereichen Wissenslücken bestehen beziehungsweise wo eine falsche Informationsversorgung stattgefunden hat.

Ontologien vereinfachen und beschleunigen die Suche nach Informationen und das Navigieren durch Wissensbestände. Die modellierten Konzepte und deren Beziehungen erlauben dem Anwender einen einfachen Zugriff auf die Themen, die für ihn relevant sind. Dabei führen eine thematische Einordnung und Synonymlisten automatisch dazu, dass die richtigen Suchbegriffe verwendet werden. Gibt der Benutzer etwa den Begriff "Vertrag" ein, gibt das Knowledge-Managementsystem alle damit verbundenen Begriffe aus. Er kann dann spezifizieren, ob er einen Vertrag mit einem Kunden oder einem Lieferanten sucht.

Eine semantische Anfrage führt zu einer deutlich höheren Zahl von Treffern, weil nach einer logischen Kombination der eingegebenen Begriffe sowie der dazugehörigen Unterbegriffe und Synonyme gesucht wird. Je komplexer das Thema, desto höher die Anzahl der Begriffe. Sucht ein Nutzer beispielsweise nach allen Marketingaktivitäten für das Produkt X eines Unternehmens, reicht es aus, wenn er die Begriffe "Marketing" und "Produkt X" eingibt. Die Suche wird dann automatisch um die Begriffe Marketing Communications, Events, Messen, Mailings, Produktmarketing et cetera erweitert. Der Anwender hat außerdem die Möglichkeit, bestimmte Begriffe auszuschließen und die Anfrage damit individuell zu gestalten. Die logischen Verknüpfungen gewährleisten, dass kein relevantes Ergebnis unter den Tisch fällt. Mithilfe eines Subkonzeptes lässt sich die Suche bei Bedarf weiter eingrenzen, über ein Superkonzept dagegen ausweiten.