Novell-Clients nutzen Unix-Dateien

Konfiguration per Hand

Sind die nötigen Dateien installiert, ist die manuelle Änderung einiger Konfigurationsdateien erforderlich. Im vorcompilierten Kernel sind die Netzwerkkartentreiber als Module deklariert, die erst dann ihren Dienst antreten, wenn der Anwender sie durch Eingabe des Befehls insmod einbindet. Erleichterung schafft eine einfache Modifikation des Init-Skripts durch einen Eintrag in der Datei networks im Verzeichnis /etc/rc.d/init.d. Ergänzt man den Abschnitt zum Netzwerkstart durch die Anweisung insmod /lib/modules//net/ <>modulname>, wird schon beim Systemstart das entsprechende Interface-Kartenmodul geladen. Noch eleganter ist es, die Module durch den Kernel-Dämon kerneld oder durch den Module-Loader KMod (seit Kernel 2.2.x) automatisch zu starten. Anschließend müssen noch die eigentlichen Initialisierungsdateien den Gegebenheiten angepaßt werden. Besonders wichtig sind die Einstellungen zum IPX-Protokoll in der Datei /etc/sysconfig/ipx (Tabelle "Einstellungen in der Datei /etc/sysconfig/ipx").

Vorab stellt sich die Frage, ob der Server in einen bestehenden NDS-Baum eingefügt werden soll oder ob ein neuer Verzeichnisdienst einzurichten ist. Schließt man den Server an ein bereits installiertes Netz an, entsprechen die Werte von IPX_FRAME und IPX_EXT_NETNUM den dort verwendeten Nummern. Neue Werte setzt ein, wer den Linux-Server an eine eigene Interface-Karte des Netware-Servers hängt. Als Frame-Variante empfehlen wir "802.2", oder auch "Ether II", falls TCP/IP genutzt wird.

In den Dateien ipx, ipxripd und nwclinet, die sich im Verzeichnis /etc/sysconfig/daemons/ befinden, sollte der Parameter onboot den Wert yes erhalten, damit diese Dienste mit dem Systemstart beginnen.

Nach den Änderungen ist ein Reboot des Servers notwendig oder ein Neustart des Netzwerks mit den Befehlen init 1 und init 2. Ein Herunterfahren der Netwaredienste, wie im Handbuch beschrieben, reicht nicht, um den IPX-Service in Gang zu setzen.

Nach erfolgreicher Installation muß auf dem Server zunächst der Verzeichnisdienst starten. Der Administrator richtet diesen mit dem Programm dsinstall auf dem Linux-Sever ein. Bei einer bestehenden NDS-Struktur benötigt er sein Paßwort und den Kontext. Hat er sich angemeldet, trägt er den Server und das System-Volume in das NDS-Verzeichnis ein und kann anschließend alle damit verbundenen Objekte mit dem Verwaltungsprogramm "NWAdmin" von Novell bearbeiten. Auf Wunsch stellt er im NDS-Manager den Linux-Server als Replica der NDS ein. So können sich Benutzer auch über diesen Rechner im Netz anmelden.

Leider verarbeitet der Server keine Netware-NLMs. Zwar werden von Caldera die meisten Standardmodule wie beispielsweise dsrepair beigelegt, jedoch ist es nicht möglich, weitere Netware-Software zu installieren.

Ein Linux-Server importiert nicht nur Verzeichnisse, sondern auch Drucker aus dem Unix-Netz nach Netware. Hierbei ergeben sich interessante Möglichkeiten wie zum Beispiel ein Postscript-Interpreter oder ein Fax-Server.