Novell-Clients nutzen Unix-Dateien

Clients sind Open Source

Mit einem Novell-Client integrieren Anwender Netware-Laufwerke an einer beliebigen Stelle innerhalb des Unix-Baumes. Zudem schafft die Software Verbindung zu den Netzwerkdruckern des NDS-Verzeichnisses. Der jüngsten Ausgabe 2.3 von Caldera-Linux liegt ein Client standardmäßig bei. Und auch die Open-Source-Community hat einen Beitrag geleistet, das von Volker Lendecke betreute Paket "Netware Core Protocol File System" (NCPFS). Zwar ist die NDS-Unterstützung dieses Freeware-Programms noch in der Beta-Phase. Unseren Tests hielt sie aber ohne weiteres stand.

Netware for Linux von Caldera ist ein Netware-4.1-Server mit NDS-Unterstützung. Eine 30 MByte große Demoversion des Produkts können Interessierte von der Website des Herstellers (www.caldera.com) herunterladen. Sie entspricht der Drei-Benutzer-Ausgabe, die für 100 Mark auch beim deutschen Distributor Linuxland (www.linuxland.de) bestellt werden kann. Braucht man mehr Lizenzen, kostet das Paket soviel wie die Originalsoftware von Novell. Eine Ausnahme also der ungeschriebenen Regel, daß Linux-Programme stets billiger sind.

An den Rechner stellt die Software keine hohen Anforderungen: Es sollte ein 486er-Pentium sein, mit 24 MByte freiem Hauptspeicher und 85 MByte Platz auf der Festplatte.

Das Paket enthält eine Lite-Version der Caldera-Distribuition "Open Linux 1.2", jedoch kein Handbuch. Dieses steht in HTML-Form auf der Web-Seite www.cal derasystems.com/support/docs/netware/ und beschreibt ausführlich die Installation und die Konfiguration des Pakets. Anwender können den Server sowohl auf der mitgelieferten Plattform "Open Linux 1.2 Lite", als auch unter Open Linux 1.3 mit Hilfe einer Skript-Datei einrichten. Das Skript überprüft, auf welchem Patchlevel sich das System befindet und installiert fehlende Pakete nach. Nicht ganz unproblematisch ist der Setup bei der Ausgabe 2.3 von Open Linux. Denn Netware for Linux setzt noch die alte Kernel-Version 2.0.x voraus, wenn auch die Entwickler schon an einer Umsetzung für 2.2.x arbeiten. Während die Plattform selbst einfach aufzubauen ist, folgt beim Ausführen des Skriptes zum Einrichten von "NDS for Linux" nur die lapidare Meldung, daß das System auf dem aktuellen Stand sei. Als Ausweg bleibt nur, das Paket manuell aufzuspielen.

Dazu wechselt man ins Verzeichnis col/install/RPMS und entpackt mit dem Befehl rpm -i die Pakete:

linux-kernel-binary-2.0.35-1.i386.rpm

netware-4.10b-28.i386.rpm

netware-sysvol-4.10b-15.i386.rpm

nwclient-4.1.6-4.i386.rpm

nwutils-dynamic-1.1-14.i386.rpm

nwutils-static-1.1-14.i386.rpm

Weil aber Netware for Linux nur mit 2.0.x-Kernels läuft, müssen Anwender von Open Linux 2.3 den richtigen Systemkern nachrüsten. Wir empfehlen daher die mitgelieferte Lite-Version Open Linux 1.2 als Plattform.