Mit IPv6 zum Echtzeit-Internet

Tests mit Differentiated Services

Die Skalierbarkeit der Dienstgüte und das Datenflussverhalten von Differentiated Services untersuchten die Teilnehmer des Aquila-Projektes anhand eines Testnetzes in Bern (Schweiz). Es war aus 100-MBit/s-Vollduplex-Verbindungen und drei unterschiedlichen Typen von Routern aufgebaut: Core-, Ingress- und Engress-Systemen. Mit "Expedited Forwarding" und "Assured Forwarding" setzten die Fachleute zwei Hauptklassen auf und führten drei UDP-Datenströme von jeweils 100 MBit/s über das Netz.

Die Ergebnisse fielen sehr unterschiedlich aus. Bei der UDP-Messung traten keine Verluste bei Datenraten von 2 bis 4 MBit/s auf, und die Verzögerungszeiten blieben niedrig. Anders bei 5 MBit/s: Hier waren geringe Verluste bei maximaler Verzögerung zu verzeichnen. Das hatte zur Folge, dass der Durchsatz automatisch auf 5 MBit/s begrenzt wurde. Die TCP-Messungen ergaben bei 2 bis 4 MBit/s ebenfalls keine Verluste bei einer geringen Verzögerung und einem Jitterverhalten von 3 bis 10 Millisekunden. Bei 5 MBit/s kam es gleichfalls zu geringen Verlusten, weshalb auch hier die automatische Begrenzung griff.

Bei "Assured Forwarding" treten auch bei 5 MBit/s keine Datenverluste auf, bei 10 MBit/s betragen sie dagegen 20 Prozent. Dadurch erhöhen sich die Verzögerungszeiten enorm. Insgesamt ergaben die Tests, dass Diffserv ein zuverlässiges Verfahren ist, um in IP-Netzen eine Dienstgüte zur Verfügung zu stellen. Die Qualität hängt jedoch stark vom Verhalten des Senders ab, vor allem bei TCP.