Tablet oder Notebook?

Microsoft Surface Pro 3 im Test

Die Tastatur kostet extra

Das Surface Pro 3 fordert zwar das Macbook Air heraus: Das ist aber eigentlich ein ungleiches Duell, denn das Apple-Notebook hat ab Werk eine Tastatur, das Surface nicht. Dafür müssen Sie nochmal mindestens 120 Euro ausgeben, für das höherwertige Surface Pro Type Cover mit Beleuchtung sogar 130 Euro. Die flache und 297 Gramm leichte Tastatur schnappt per Magnet ans Surface und dient zusätzlich als Schutz-Cover. Sie können sie entweder ganz flach oder etwas schräg gestellt andocken. Die angewinkelte Position soll das Schreiben erleichtern - was sie im Test nicht tut. Denn der klare Druckpunkt geht verloren, weil die Tastatur beim Tippen nachgibt.

Legen Sie das Type Cover lieber flach hin und genießen Sie die sehr konkrete Druckrückmeldung der leisen und sehr stabilen Tasten. Der Hub ist recht flach, aber kaum geringer als bei den meisten Ultrabooks. Eine echte Tastatur werden Sie kaum vermissen, weil die Tasten im Type Cover mit einem 19-Millimeter-Raster Standardgröße haben - höchstens ein größeres Touchpad. Der Mausersatz fällt für Mehrfingergesten zu klein aus - was aber kein Problem ist, denn dafür haben Sie ja den Touchscreen. Minuspunkt gegenüber einer festen Ultrabook-Tastatur: Die Rückseite des Type Covers sieht schnell abgegriffen aus und schmälert den eleganten Eindruck des Surface.

Ein Nachteil hat die flache Ansteck-Tastatur: Steht das Tablet nicht auf einem festen, ebenen Untergrund wie einem Schreibtisch, sondern zum Beispiel auf den Oberschenkeln, wird kontrolliertes Tippen sehr schwer. Hier sind Sie mit einem schwereren, aber stabileren Notebook im Vorteil.

Notebook-Tempo: Der Core i5 legt los - aber nicht lautlos

Unter der Haube gibt es keinen Zweifel, was das Surface ist: Ein Ultrabook - und zwar ein sehr schnelles. Im Testmodell sitzen der Dual-Core-Prozessor Core i5-4300U mit 1,9 GHz (Turbo Boost bis 2,9 GHz), 4 GB DDR3-1600-RAM und eine 128 GB große SSD. Diese mittlere Konfiguration kostet 1000 Euro. Insgesamt gibt es fünf Modelle: Das günstigste Surface Pro 3 für 800 Euro hat einen Core i3, 4 GB RAM und eine 64-GB-SSD, das Top-Modell für 1950 Euro verfügt über einen Core i7, 8 GB RAM und eine 512 GB große SSD. Damit liegt das Surface Pro 3 in den Tempo-Tests auf dem Niveau schneller Ultrabooks - und erreicht eine Rechenleistung, von der Tablets nur träumen können. Auch für aufwändige Multimedia-Aufgaben wie Formatumwandlung ist das Surface Pro 3 gut gerüstet.

Im Gegensatz zu den meisten Tablets lässt sich diese hohe Leistung aber nicht vollkommen verbergen: Das Surface Pro 3 besitzt einen Lüfter - und der ist auch häufig in Bewegung, wenn das System unter Last steht. Allerdings dreht er mit einem tiefen und gleichbleibenden Laufgeräusch - er ist hörbar, stört aber nicht die Konzentration.