Meinungen zum § 202c: Administratoren und Programmierer werden kriminalisiert

Das Ende für deutschte Sicherheitsexperten?

Und was meinen die Betroffenen? Die ersten Entwickler von Sicherheits-Tools verlegen ihre Server ins Ausland (Kommentar im Medien-Gerecht Blog) oder schließen ihre deutschen Webseiten. So etwa auch Stefan Esser, dessen Arbeit Month of PHP-Bugs durch das Gesetz an den Rand der Legalität gerückt wird. In der Blogosphäre kochen die Emotionen über den anscheinend fehlenden Technikverstand der Regierung hoch.

Auf Wiedersehen: Nicht nur KisMAC, auch andere Sicherheits-Tools verlassen Deutschland.
Auf Wiedersehen: Nicht nur KisMAC, auch andere Sicherheits-Tools verlassen Deutschland.

Martin Schmitt, der Autor von #!/bin/blog, hat beispielsweise sein Blog geschlossen. Als Grund nennt der spezielle Spezialspezialist für Linux, UNIX und Internetdienste, dass er keine Lust habe, für ein paar peinlich-triviale Scripts, die in seinem Blog steckten, mit einem Jahr Freiheitsstrafe zu rechnen.

Andere, etwa Martin Böhler vom Signalpirat, stellen gerade extra vierzeilige Codefragmente ins Netz, mit denen sie auf die Sinnlosigkeit und Ungenauigkeit des § 202c hinweisen wollen. Und doch sind es nicht nur die kleinen Blogger, die auf die Missstände aufmerksam machen. Die Gesellschaft für Informatik hat bereits im Juli darauf hingewiesen, dass Informatiker möglicherweise kriminalisiert werden. Auch der Branchenverband Bitkom, und das Blog von Blindwerk.de kritisieren den Paragrafen in der jetzigen Form.