Linux auf dem Mainframe

Update: S/390-Betriebssysteme

Parallel zur Entwicklung der Hardware brachten auch IBMs Mainframe-Betriebssysteme diverse Evolutionsstufen hinter sich. Als Sammelbegriff für die diversen Varianten wird gern das Kürzel MVS verwendet, das für Multiple Virtual Storage steht.

Mit der S/360 von 1964 wurde als Betriebssystem OS/360 ausgeliefert. Ihm folgte mit der S/370-Generation das passende OS/370. Im Zuge des Ausbaus der Hardware-Fähigkeiten, speziell der virtuellen Speicherarchitektur und der Enterprise Systems Architecture (ESA), entwickelte IBM es zu MVS/ESA weiter. Daraus entstand durch weitere Ergänzungen, speziell Unix-konforme Benutzer- und Systemschnittstellen, das heute verbreitete OS/390. Von ihm stammt die für die zSeries 900 überarbeitete 64-Bit-Variante z/OS ab. Für die Einsteiger-Maschinen der zSeries 800 bietet IBM neuerdings die Variante z/OS.e an, die zu einem günstigeren Preis zwar nicht mehr alle klassischen Großrechner-Workloads unterstützt, sich dafür jedoch bestens für den Linux-Einsatz eignet.

Mit VM/ESA schlug IBM eine für Mainframes neue Entwicklungsrichtung ein: Der Großrechner sollte von der Batch-orientierten Datenverarbeitungsanlage zur interaktiven Multiuser-Maschine werden. Dazu stellt VM (Virtual Machine) jedem Benutzer eine eigene "S/390" samt CPU, Speicher, und I/O-Ressourcen zur Verfügung. Für den interaktiven Teil zeichnet das Conversional Monitor System (CMS) verantwortlich, ein eigens dafür geschriebenes Single-User-OS.

Doch auf VM-Basis können durchaus auch andere Gast-Betriebssysteme laufen. Die aktuelle VM-Weiterentwicklung z/VM unterstützt neben IBM-Varianten wie CMS, OS/390 oder z/OS auch den Einsatz von Linux als Guests. Dabei lassen sich die einzelnen Betriebssysteme je nach Bedarf mischen.