Linux auf dem Mainframe

S/390: Next Generation

Jüngster Spross der S/390-Familie ist seit Dezember 2000 die zSeries 900. Mit ihr steigt IBM von der 32-Bit-Architektur auf 64-Bit-Processing um. Anders als in der Intel-Welt bleibt IBM dabei jedoch voll abwärtskompatibel. Auf einer zSeries 900 können parallel sowohl 32- als auch 64-Bit-Programme laufen, einer direkten Verarbeitung selbst des ältesten S/360-Binärcodes steht nichts im Weg.

Dasselbe gilt auch für die "Entry"- und "Baby"-Mainframes der zSeries 800. Hier handelt es sich um nach unten skalierte Systeme, die über niedrigere Einstiegspreise für Hard- und Software die finanzielle Hemmschwelle beim Großrechner-Einstieg senken sollen. Dabei weisen sie jedoch alle leistungssteigernden Merkmale ihrer größeren Geschwister auf und arbeiten mit der im Wesentlichen gleichen Betriebssystem-Software.

Einen Sonderfall stellt dabei die z800 0E1 dar. Bei ihr hat IBM die Mainframe-Rechenleistung unter den klassischen Großrechner-Betriebssystemen per Microcode auf 40 MIPS gebremst. Das entspricht einer Halbierung gegenüber der bisher kleinsten z800, der 0A1. Dafür bringt das "Baby" einen eigenen Linux-Prozessor mit, der ungebremst mit 185 MIPS arbeitet. Hier handelt es sich also um einen dezidierten Linux-Mainframe.