Lernstätte für E-Spezialisten

15 diplomierte E-Business-Spezialisten

Die Spezialisierung am Lehrstuhl für E-Business folgt dem Grund- und Hauptstudium in Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre und dauert normalerweise drei Semester, lässt sich aber auf zwei Semester verkürzen. "Die Studenten können sich die Sachen rauspicken, die zum bisher Gelernten passen", sagt Skiera. Jeder der rund 40 bis 60 Studenten, die pro Semester erwartungsgemäß hinzukommen, nutzt im Uni-eigenen PC-Labor kostenlos einen PC mit schnellem Internet-Anschluss inklusive eigener Adresse und Passwort. Je vier Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte sowie eine Sekretärin unterstützen den Professor bei der Arbeit. Demnächst wird ein weiterer Mitarbeiter fest angestellt, seitdem bekannt geworden ist, dass die Commerzbank den Lehrstuhl jährlich mit 120 000 Mark fördert.

Die ersten 15 E-Business-Spezialisten schließen derzeit ihr Studium mit dem Diplom-Kaufmann/-frau ab, wobei im Zeugnis die Spezialisierung hervorgehoben wird. Wen es möglichst schnell in die Arbeitswelt drängt, kann alternativ zum Diplom den Bachelor wählen, der gerade im Rahmen einer neuen Studienordnung aufgebaut wird. Der MBA soll im nächsten Schritt folgen.

Die Beschäftigungsmöglichkeiten beurteilt Skiera als "hervorragend". "Die Studenten sind gut ausgebildet, wenn es darum geht, virtuelle Marktplätze, die technisch aufgebaut sind, ökonomisch optimal umzusetzen", sagt der Ordinarius mit Verweis auf Anbieter wie beispielsweise Intershop. Auch Professor Dr. Roland Conradi vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Heilbronn, wo E-Business seit dem letzten Wintersemester angeboten wird, spricht von ausgezeichneten Berufsaussichten. "Die Anzahl für Fachkräfte mit fundierter Erfahrung im E-Business ist rar", so Conradi. Die Konkurrenz in der freien Wirtschaft sei beinhart und die Unternehmen versuchten deshalb möglichst frühzeitig, kompetentes Personal zu binden. Mit "Liebe Studentinnen und Studenten" lud Andersen Consulting die Frankfurter Kommilitonen Anfang des Jahres zu einem Logistik-Work-shop ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Simulationsspiel "Beer Game", in dem Studenten in Teams als Glieder einer Logistikkette in der Bierindustrie fungierten.

Ziel war es, die Auswirkungen von Einzelentscheidungen in Form des so genannten Peitscheneffekts auf die gesamte Logistikkette interaktiv zu erfahren. Gemeinsam lernten die Kommilitonen, ein gebündeltes Paket von Maßnahmen zu entwickeln, um die Logistikkette zu optimieren. Dass es den Consultern bei der Veranstaltung nicht nur um die Vermittlung von Lerninhalten ging, konnten die Studenten bereits an der Einladung erkennen. Dieser war nämlich gleich ein Bewerbungsbogen beigefügt. Nicole Schmitt, die nächstes Jahr ihr Studium abschließt, darf sich schon jetzt freuen. (cep)