Kommunikationssteckdose wird Realität

Die ersten PLC-Angebote in Deutschland

Die RWE-Tochter RWE Powerline GmbH bietet seit Mitte 2001 in ausgewählten Gebieten mit RWE Powernet und Ascom-Produkten einen Highspeed-Internetzugang über die Steckdose an. Das Basisangebot kostet 49 Mark im Monat und schließt ein Datenvolumen von 250 MByte mit ein. Intensivnutzer erhalten für 99 Mark ein Transfervolumen von 2 GByte. Insgesamt werden vier Tarifmodelle für unterschiedliche Nutzerverhalten angeboten. Das erforderliche Modem kostet je nach Modell zwischen 200 und 350 Mark, die monatliche Grundgebühr liegt zwischen 49 und 250 Mark.

Ebenfalls in das Geschäft mit Daten- und Sprachdiensten über Stromkabel will der Mannheimer Energieversorger einsteigen. Die Firma hat zu diesem Zweck zusammen mit M@in.net das Gemeinschaftsunternehmen Power Plus Communication AG gegründet. Es will demnächst über das Stromnetz den Zugang zu Telefon- und Internetdiensten anbieten. In einem Internet-Cafe, das im Landesmuseum für Technik und Arbeit eingerichtet wurde, können die Besucher die neue Technologie in der Praxis ausprobieren. Im Lauf dieses Jahres sollen noch 3000 Kunden in Mannheim mit "Vype" einen schnellen Internetzugang über die Stromleitung erhalten.

Zufriedene Testkunden vermeldet auch der Energieversorger EnBW in Baden-Württemberg. Nach leidvollen Erfahrungen mit den PLC-Aussteigern Norweb und Siemens ist auch dieses Unternehmen schließlich bei Ascom als Lieferanten gelandet. Das geplante Dienstportfolio umfasst Internet mit Übertragungsraten von über 1 MBit/s, E-Commerce und Voice over IP(VoIP). Zusätzlich stehen noch stromnahe Dienste zur Auswahl (siehe Ticker-Kasten auf dieser Seite). Allerdings müssen sich Interessenten noch gedulden, bis sie diese Services ordern können. EnBW will erst die Resultate des Testbetriebs auswerten und die Dienste verbessern, bevor sie in das Produktportfolio übernommen werden. (re)

Zur Person

Gerhard Kafka

arbeitet als freier Fachjournalist für Telekommunikation in Egling bei München.