Lieferengpässe und Preiserhöhungen

Japan und die Folgen für die IT-Branche

Komponenten und Chips

Die Preise für Elektronikchips, insbesondere für DRAM- und Nand-Flash-Speicher, sind seit der Katastrophe stark gestiegen. Dabei sind die Fertigungsstätten der großen japanischen Lieferanten von Erdbeben und Tsunami weitgehend verschont geblieben. Allerdings hat Toshiba Presseberichten zufolge seine Produktion von Mikroprozessoren und Bildsensoren in Iwate gestoppt. Der Konzern deckt rund ein Drittel des weltweiten Bedarfs an Nand-Chips.

Halbleiterfabriken brauchen eine kontinuierliche Stromversorgung, die aber durch die Abschaltungen im japanischen Elektrizitätsnetz gefährdet scheint. Werke nach einem Stromausfall wieder hochzufahren, kann mehrere Wochen dauern. Keine nennenswerten Auswirkungen soll es für Japans einzigen großen DRAM-Hersteller Elpida Memory gegeben haben. Das Unternehmen ist in Hiroshima ansässig, mehr als 500 Meilen entfernt vom Erdbebengebiet.

Grundsätzlich sind die meisten Chipfabriken in Japan weit abseits der Erdbebenregion zu finden. Große Risiken bestehen dennoch, da Japans Infrastruktur gelitten hat, die Energieversorgung in den nächsten Wochen beeinträchtigt sein dürfte und die Folgen des Atom-GAUs noch nicht absehbar sind. Analysten erwarten - auch psychologisch motiviert - Preissteigerungen, da die Halbleiterindustrie zu einem Gutteil von japanischen Lieferanten abhängig sei.

Der Preis für Nand-Flash-Bausteine stige in kurzer Zeit um mehr als 20 Prozent. Japan bedient 40 Prozent des weltweiten Bedarfs an solchen Chips. Stärker noch als die NAND- und DRAM-Speicherhersteller sind einige der weltweit größten Anbieter von Schlüsselkomponenten für die Chipproduktion, insbesondere Silizium-Wafer, von der Katastrophe betroffen.