x86-Konkurrenz dominiert den Server-Markt

Itanium - welche Zukunft haben Intels IA64-Prozessoren?

Itanium-Chancen in der Nische

Allen Widrigkeiten zum Trotz könnte der Itanium zumindest in einigen Nischen noch Chancen haben. Highend-x86-CPUs wie Intels neue E7-Serie werden zwar immer leistungsfähiger, kommentiert Nebuloni. Doch bei Mission-Critical-Parametern wie hoher Fehlertoleranz, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit, könnten sie den RISC-, CISC- oder EPIC-basierten Legacy-Systemen noch auf Jahre nicht das Wasser reichen. Wegen der geforderten Zertifizierungen gelten Itanium- und andere Plattformen im Unix-Umfeld laut dem Analysten bei systemkritischen Anwendungen von Behörden, Banken und TK-Gesellschaften immer noch als alternativlos.

Tandem-Legat Integrity NonStop Itanium: Mit der Idee der Fehlertoleranz hat ein Ex-HP-Mitarbeiter 1974 Tandem Computer gegründet. Daraus wurde die NonStop-Familie, die über den Umweg Compaqs als Integrity NonStop Itanium 2002 wieder den Weg zurück zu HP fand und weiterentwickelt wurde.
Tandem-Legat Integrity NonStop Itanium: Mit der Idee der Fehlertoleranz hat ein Ex-HP-Mitarbeiter 1974 Tandem Computer gegründet. Daraus wurde die NonStop-Familie, die über den Umweg Compaqs als Integrity NonStop Itanium 2002 wieder den Weg zurück zu HP fand und weiterentwickelt wurde.
Foto: HP

Laut Gartner-Experte Adrian O‘Connell sind die Itanium-Server-Umsätze 2012 um 33 Prozent zurückgegangen. Das ganze RISC/Itanium-Unix-Segment ist demzufolge um 19 Prozent eingebrochen. Ein Grund sei die anhaltende Finanzkrise, die Unternehmen gezwungen habe, sich nach günstigen Alternativen umzusehen. Dennoch geht Gartner davon aus, dass Itanium-Server 2017 weltweit immer noch Umsätze von mehr 800 Millionen Dollar abwerfen werden.

Als die ersten Itanium-Systeme 2001 herauskamen, hatten x86er nur einen Anteil von 38 Prozent des gesamten Server-Markts; heute sind es über 72 Prozent, so O’Connell. Itanium-Systeme hatten 2009 einen Höhepunkt mit einem Anteil von immerhin neun Prozent am großen Kuchen; 2012 waren es nur noch vier Prozent. Intel sei in jedem Fall der Gewinner. Für den Kampf gegen Power und Sparc erwiesen sich aber die x86er für den Chipriesen letztlich als profitabler.