iSCSI - IP-basierte Speichernetze

TCP/IP

TCP/IP arbeitet paketvermittelnd und geht dabei von einem unzuverlässigen Transportweg aus. Die Datenpakete werden ohne durchgehende Verbindung zur Gegenstelle in der Hoffnung auf den Weg gebracht, dass sie irgendwann (über möglicherweise unterschiedliche Wege) beim Empfänger ankommen. Erst dieser bringt die eintreffenden Pakete wieder in die richtige Reihenfolge und setzt sie zu einer Datei zusammen. Bei Überlastung einer Transportstrecke oder Übermittlungsfehlern kann TCP einzelne Datenpakete auch einfach verwerfen (also nicht übertragen). Sie müssen dann später nochmals angefordert werden.

Bis vor einigen Jahren wurden Ethernet-LANs meist als über Hubs gekoppelte Netze mit geteilter Bandbreite implementiert. In dieser Topologie verursacht das Ethernet-typische, nicht deterministische Zugriffsverfahren (CSMA/CD) zahlreiche Kollisionen von Datenpaketen und damit Übertragungsverzögerungen. Diese Art der Datenübertragung ist für den Betrieb zwischen Rechner und Massenspeicher grundsätzlich nicht geeignet. Moderne, über Switches mikrosegmentierte Ethernets stellen allen Teilnehmern die volle Bandbreite des Netzes zur Verfügung und schalten Kollisionen weit gehend aus. Zudem sorgen neue LAN-Techniken wie VLANs (IEEE 802.1q) und QoS (IEEE 802.1p) für logische Netztrennung und Priorisierung, so dass sich zur Not ein Ethernet-SAN sogar physikalisch auf derselben Verkabelung wie das LAN betreiben lässt. Typische lokale Netze tendieren jedoch erfahrungsgemäß zur "Verstopfung" durch Broad- und Multicasts. Daher sollte der Speicherdatenverkehr aus Leistungsgründen immer über ein eigenes physikalisches Netz laufen.