Intelligente digitale Dienstboten

Agenten leben gefährlich

Zu den Besonderheiten der mobilen Form der Agenten gehört, dass sie während der Laufzeit ihren Arbeitsplatz wechseln können - etwa wenn es darum geht, Preisvergleiche auf unterschiedlichen virtuellen Marktplätzen anzustellen. Sie wandern im Netz so lange von Wirtssystem zu Wirtssystem, bis der ihnen aufgetragene Job erledigt ist und die Reise zum Ausgangsrechner zurückführt.

Der Programmcode eines mobilen Agenten wird nach Ankunft an einem Reiseziel nicht etwa immer von neuem gestartet. Agentenobjekte konservieren vielmehr vor jeder "Abreise" ihren aktuellen Ausführungsstatus. Dies ist gewissermaßen das "Gedächtnis", welches erst mit seinem "Tod" gelöscht wird. Sobald er von seinem Auftraggeber nicht mehr gebraucht wird, kann es dem Agenten wie in schlechten Spionageromanen ergehen. Das System "killt" den überflüssig gewordenen.

Einige Vorteile des Agentenparadigmas gegenüber dem herkömmlichen Client-Server-Modell sind ziemlich offensichtlich. Beispielsweise kann der Auftraggeber eines Agenten während der Zeit, die sein virtueller Knecht mit dem Erledigen von Aufgaben verbringt, die Verbindung zum Internet kappen und sogar seinen Rechner ausschalten. Eine flächendeckende Durchsetzung der Agententechnik könnte also unter Umständen zu verminderter Belastung von Netzwerken führen, weil eine Vielzahl von Kommunikationsvorgängen und Transaktionen bloß mehr rechnerintern ablaufen würde.