IDF: Drei Tage Intel total

Pentium 4 - Streit um Performance

Bei dem massiven technischen Aufwand des Pentium 4 stellt sich die Frage nach der Performance mit realen Anwendungen. Intels Beispiele basierten auf dem IDF immer auf einem Vergleich des Pentium III mit 1 GHz gegen einen Pentium 4 mit 1,4 GHz. Dabei sieht der Pentium 4 natürlich besser aus. Immer wieder war die Rede von sehr hohen Taktfrequenzen, die die NetBurst getaufte Architektur mit der Zeit erreichen soll.

Das ist realistisch, kam doch die P6-Architektur, auf der auch der Pentium III basiert, zuerst im Pentium Pro nur mit 150 MHz an den Start. Inzwischen ist Intel bei 1,13 GHz angelangt, hat den Takt also knapp verachtfacht. Zwar soll es gerüchteweise 2001 auch noch schnellere Pentium IIIs geben, aber de facto ist das P6-Design am Ende. Nicht umsonst hatte Intels Vize-Präsident Albert Yu am ersten Tag schon einen Pentium 4 mit 2 GHz demonstriert.

Die einzige reale Angabe zur Leistung machte Chef-Architekt Doug Carmean in seiner Präsentation mit Microsofts Encoder für Windows-Media-Dateien aus der Benchmark-Suite SysMark2000. Hier soll der Pentium 4 mit 1,4 GHz 50 Prozent schneller sein als ein Pentium III mit 1 GHz. Auf gleichen Takt umgerechnet bedeutet das nur eine Steigerung von sechs Prozent - da hätte sich Intel diese eine Zahl wohl lieber auch gespart. Aber auch der erste P6, der Pentium Pro, hatte seine Schwierigkeiten mit der Performance, vor allem mit 16-Bit-Code. Bei einer komplett neuen Architektur ist das kein Wunder.