IBM Workplace Messaging

Eine Einstellung, die fast immer angepasst werden muss, ist Maximale Größe einer ausgehenden Nachricht. Standardmäßig ist dieser Wert auf 2000 KByte, also 2 MByte beschränkt, was heute oft nicht mehr ausreicht. Bei großen Installationen ist es außerdem überlegenswert, die Maximalzahl der Threads zu erhöhen.

Von den weiteren Bereichen sind vor allem noch die Optionen für den POP3- und den IMAPDienst interessant. Beim Nachrichtenbehandlungsdienst lassen sich nur die Startart und die Anzahl der Threads anpassen. Dieser Dienst ist für die Verarbeitung von Nachrichten zuständig. Der Task Scheduler-Dienst übernimmt die zeitgesteuerte Ausführung verschiedener Aktivitäten wie die Archivierung älterer Mails. Die Einstellungen für die verschiedenen Tasks können individuell angepasst werden. Beim POP3- Dienst gibt es neben den üblichen Festlegungen wie der Startart die Möglichkeit, diesen Dienst überhaupt erst zu aktivieren. Solange nur mit dem Browser-Client und dem Workplace Managed Client gearbeitet wird, sind weder POP3 noch IMAP erforderlich, da in diesem Fall über HTTP kommuniziert wird. Durch die Aktivierung von POP3 oder IMAP können Sie den Server für weitere Clients verfügbar machen. Ob das erforderlich ist, hängt in erster Linie von der IT-Infrastruktur ab.

Bei den Einstellungen für POP3 können Sie neben der Aktivierung auch festlegen, ob und auf welche Weise SSL zum Einsatz kommen soll und wie viele Sitzungen mit welchem Zeitlimit maximal zulässig sind. Der Standardwert für die Anzahl der parallelen Sitzungen ist 100.

Die meisten Optionen für IMAP als Protokoll sind identisch. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass dort standardmäßig nur 20 parallele Sessions zugelassen werden, falls der Dienst aktiviert ist.

Wenn man sich die SMTP-Einstellungen betrachtet, fallen auch deutliche Unterschiede zur Implementierung beim Lotus Domino Server auf. Während der Domino-Server beispielsweise sehr detaillierte Festlegungen zu Blacklists und Whitelists unterstützt, fehlen diese beim IBM Workplace Messaging. Hier kann allenfalls mit vorgeschalteten Systemen gearbeitet werden. Auch an diesem Punkt wird aber deutlich, dass Lotus Domino das funktional leistungsfähigere und reifere Produkt ist.

Neben diesen Grundeinstellungen ist es möglich, bei Anwendungen/Enterprise-Anwendungen die Einstellungen für die verschiedenen Komponenten der Mail-, Kalender- und Messaging- Funktionalität anzupassen. Sie finden dort eine Reihe von einzelnen Anwendungen, deren Bezeichnung immer mit LWP_ beginnt. Allerdings handelt es sich bei den Parametern in diesem Bereich primär um technische Festlegungen.

Wichtiger ist Lotus Workplace/Zellenweite Einstellungen für Mail. Dort können Sie unter anderem festlegen, welche Domänen als lokal betrachtet werden, welche Domäne bei ausgehenden Mails verwendet wird, wer der Mail-Administrator ist, in welchen Situationen Benachrichtigungen gesendet werden sollen und wie mit Spam umgegangen wird. Von diesem Bereich aus können Sie übrigens auch auf die oben angesprochenen Konfigurationseinstellungen für SMTP, POP3 oder IMAP zugreifen.

Mailkonten verwalten

Im Bereich Lotus Workplace/Benutzer/Bentuzer- Mail-Konten verwalten können Sie die Postfächer der verschiedenen konfigurierten Benutzer verwalten. Die meisten Einstellungen können nur gelesen werden. Wichtig ist vor allem die Option Richtlinie. Sie erlaubt es, die Benutzerrichtlinie auszuwählen, über die Mailfunktionen gesteuert werden. In den Benutzerrichtlinien lassen sich weitere Einstellungen vornehmen und die Mailfunktionalität für Benutzer beispielsweise vollständig deaktivieren. Darauf wird in einem gesonderten Artikel in diesem Heft noch näher eingegangen.